Pension Equal Pay Day
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Politik

Pension: Frauen erhalten 41 Prozent weniger

Am 3. August haben in Niederösterreich Männer so viel Pension erhalten, wie Frauen am Jahresende, darauf will man am „Equal Pension Day“ aufmerksam machen. Neben der geringeren Pension erschwert auch die Teuerung das Leben von Pensionistinnen.

Die durchschnittliche Brutto-Pensionshöhe liegt in Niederösterreich monatlich für Männer bei 2.251 Euro und für Frauen bei 1.326 Euro. Im Schnitt bekommen Frauen im Vergleich zu Männern um 41,10 Prozent weniger Pension. Die Gründe dafür sind altbekannt und auch die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) weist am Freitag einmal mehr daraufhin: Frauendominierte Berufe werden schlechter bezahlt, die Teilzeitquote bei Frauen ist hoch und es gibt teils lange Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Kindererziehung und Pflegearbeit.

„Es braucht daher rasche Maßnahmen, um diese Ungleichheit zu beseitigen“, fordert AKNÖ-Präsident Markus Wieser. Unter anderem solle sich die Politik für den flächendeckenden Ausbau der Betreuung von Kindern ab einem Jahr und eine fairere Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit einsetzen. Rund zwei Drittel der unbezahlten Familienarbeit – Kinderarbeit, Hausarbeit und Pflege – werde immerhin nach wie vor von Frauen geleistet, heißt es.

Schnellere Anpassung von Pensionen an Inflation

Eine weitere Herausforderung insbesondere für die Seniorinnen sei zudem die hohe Inflation, so die AK. Für Pensionsantritte 2024 und 2025 würden wegen stark verzögerter Teuerungsanpassung im Pensionskonto noch zusätzliche massive Pensionsverluste drohen. Jene, die im Jahr 2024 in Pension gehen, bekämen ihr Pensionskonto somit nur mehr im Ausmaß der Lohnentwicklung vom Jahr 2021 auf 2022 angepasst.

Daher sollen die Pensionen schneller an die Teuerung angepasst werden, um zukünftige Pensionistinnen und Pensionisten vor nachgelagerten Inflations-Verlusten zu schützen, so der Präsident der Arbeiterkammer. Erst kürzlich forderte der Seniorenrat, die überparteiliche Dachorganisation der Pensionistenverbände, eine zusätzliche Pensionserhöhung für Pensionsantritte, die in den kommenden zwei Jahren stattfinden werden – mehr dazu in Inflation: Seniorenrat für „Wertgarantie“ bei Pensionen (news.ORF.at, 23.7.23).

Pensionssplitting für Eltern

Zum Thema der langen Erwerbsunterbrechungen wegen Kindern verweist Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) ebenfalls auf das Pensionssplitting. „Das bedeutet, dass jener Elternteil, der die Kinder nicht überwiegend erzieht und erwerbstätig ist, für die ersten vier Jahre nach der Geburt des Kindes bis zu 50 Prozent seiner Teilgutschrift auf das Pensionskonto des Elternteils, der sich der Kindererziehung widmet, übertragen lässt“, so Teschl-Hofmeister.