Mietschafe Hochstraß
ORF
ORF
Lifestyle

Schafe als tierische Rasenmäher im Einsatz

Mähroboter liegen im Trend, nehmen sie einem doch vieles an Arbeit im Garten ab. Doch was tun, wenn der Boden sehr uneben ist? Familie Schwarcz aus Hochstraß (Bezirk Baden) hat die perfekte Lösung für sich gefunden und setzt auf Saisonarbeiter der anderen Art: fünf Schafe.

Sie stellen sicher, dass das Gras nicht zu hoch wird und der Garten nicht von Brombeeren und Büschen überwuchert wird: die fünf Mietschafe, die jedes Frühjahr zu Familie Schwarcz ziehen. „Das funktioniert wunderbar“, erzählt Lilo Schwarcz. „Wir haben die Schafe jetzt das fünfte Jahr und freuen uns jedes Jahr im Frühling, wenn die Wiese wieder wächst, dass bald wieder unsere Schafe kommen.“

Einmal pro Tag schaut Lilo Schwarcz bei den Schafen vorbei. „Das ist unser Morgenritual, ein Spaziergang hinauf zu den Schafen, schauen, ob es allen gut geht, schauen, ob genug Wasser da ist, und da nehme ich immer ein bisschen Maisschrot mit.“

Mietschafe Hochstraß
ORF
Jeden Morgen stattet Lilo Schwarcz ihren gemieteten Schafen einen Besuch ab

Guter Zaun und ausreichend Fläche

Mehr Pflege würden die fünf Schafdamen nicht brauchen, sagt Schaf-Vermieter und Schäfer Andreas Kapitzke. Denn die Herdentiere würden sich um sich selbst kümmern. Wichtig seien lediglich ein guter Zaun zum Schutz der Schafe und eine ausreichend große Fläche. „In der Regel rechne ich mit 500 Quadratmeter pro Schaf von Frühjahr bis Herbst“, sagt er.

Aber auch die Beschaffenheit des Bodens und das Wetter würden eine Rolle spielen. Wenn es etwa zu trocken ist, müssen die Schafe auf eine andere Weide gebracht werden. Für den Fall, dass es regnet, haben die fünf Schafe bei Familie Schwarcz außerdem einen Unterstand samt Leckstein und Wasser.

Schafe statt Rasenmäher

Bei Familie Schwarz in Hochstraß in Niederösterreich arbeiten fünf professionelle Rasen-Mäherinnen. Fünf Schafe kümmern sich den ganzen Sommer über gegen Kost und Logis um die Wiese hinter dem Haus.

Fünf unterschiedliche Charaktere

Verwechslungsgefahr bestehe bei den Schafen übrigens nicht. Denn auch wenn sie einander auf den ersten Blick ähneln, seien sie doch alle ganz eigene Charaktere, schildert Schwarcz: „Es gibt eine ganz zutrauliche, die hat ein bisschen ein helleres Fell, dann gibt es eine, die ist sehr scheu, dann gibt es eine mit einer sehr markanten Stimme – und so sind sie alle unterschiedlich.“

Im September oder Oktober, wenn das Gras nicht mehr schnell genug nachwachsen kann, ist die Mähsaison vorbei. Dann werden die Schafdamen von ihrem Schäfer abgeholt und es geht in die wohl verdiente Winterpause im Stall.