Honigbiene schlüpft
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Wirtschaft

Honig: Ernteausfall geringer als erwartet

Der kalte Frühling hat es den Bienen schwergemacht: Die heurige Honigernte brachte nicht einmal die Hälfte der Erträge eines Durchschnittsjahres ein. Trotzdem waren die Imker positiv überrascht, denn noch im Juni hatte man mit deutlich höheren Ausfällen gerechnet.

Rund 40.000 Bienenvölker kämpften sich in Niederösterreich durch das trübe und nasse Wetter im Frühling. Die Imkerinnen und Imker rechneten daher Anfang Juni noch mit 80 Prozent Ausfall an flüssigem Gold. „Wir sind aber doch mit einem blauen Auge davongekommen, der Ernteausfall liegt bei 50 Prozent“, sagt Josef Niklas, Präsident des niederösterreichischen Imkerverbandes gegenüber noe.ORF.at.

Der ausgiebige Waldhonig, den die Imkerinnen und Imker im Juni und Juli noch schleudern konnten, habe die Ernte in Niederösterreich besonders aufgefangen. „Das ist grundsätzlich dem guten Zusammenspiel zwischen Honigbienen und Honigtauerzeugern zu verdanken“, so Niklas. Honigtauerzeuger sind Waldläuse, die bei der Gewinnung von Honig eine zentrale Rolle spielen. Ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen – auch Honigtau genannt – bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Bienen.

Bienenvölker werden auf Winter vorbereitet

Optimistisch zeigt man sich beim Imkerverband bezüglich der laufenden Ernte des Sonnenblumenhonigs im Weinviertel. „Da wissen wir, dass es Gebiete in Niederösterreich gibt, die bereits jetzt sehr hohe Erträge gebracht haben“, sagt Niklas.

Sehr schlecht seien die Erträge hingegen beim Blütenhonig. Das nasse und kalte Wetter hat sich bekanntlich nicht nur auf die Menge des Honigs ausgewirkt, sondern auch auf die Früchte vieler Bäume, deren Blüten nicht oder nur schwach bestäubt wurden, etwa die Kirsche, die Zwetschke oder auch die Marille.

Eine gute Nachricht hat der Imkerverband aber, was die Entwicklung der Tiere angeht: Die Bienenvölker seien heuer sehr gesund. „5.000 Imkerinnen und Imker in Niederösterreich bereiten aktuell die Bienen auf den Winter vor. Das heißt, wir füttern sie an und kontrollieren und behandeln sie nach der Honigernte“, berichtet Niklas. So zeige man sich zuversichtlich, dass es im nächsten Frühjahr wieder flotte Bienen geben wird.