Ein Brocken aus Abfall, man erkennt Zigarettenstummel und eine Kaffeekapsel. Er schaut fast aus wie ein Stein, mit einer gräulichen Farbe.
Tobias Leister
Tobias Leister
Umwelt

Donau: Große Müllklumpen angeschwemmt

An mehreren Stränden entlang der Donau sind in den vergangenen Wochen große Klumpen aus Abfällen gefunden worden. Die Bezirksbehörde Bruck an der Leitha vermutet eine Kläranlage dahinter und sucht nun mit der Wiener Gewässeraufsicht den Verursacher.

Die Klumpen haben einen Durchmesser von bis zu einem Meter und enthalten unter anderem Binden, Kondome und Zigarettenstummel. Außerdem laufe eine fettige, gelbliche Flüssigkeit aus ihnen in den Boden, beschreibt Michael Winter in einem Posting auf Facebook, der solche Klumpen in Hainburg an der Donau entdeckte. Auch in Haslau, Fischamend (beide Bezirk Bruck an der Leitha) sowie in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf) wurden derartige Brocken entdeckt, wie die „NÖN“ berichtete.

In Fischamend wurden sie etwa von Umweltgemeinderat Tobias Leister (Liste RAM) entdeckt, der regelmäßig an der Donau unterwegs ist. Aufgrund der Fundorte der Klumpen geht er davon aus, dass sie ungefähr im Zeitraum zwischen 5. und 10. Juni angeschwemmt wurden. Damals sei der Wasserstand das letzte Mal hoch genug gewesen, um die Klumpen so weit an den Strand zu spülen, sagte Leister gegenüber noe.ORF.at.

Klumpen aus Abfall liegt am Strand auf Steinen
Tobias Leister
Die Abfallklumpen, die in mehreren Gemeinden entlang der Donau liegen, sind fettig und schmelzen bei Hitze

Bezirkshauptmannschaft ermittelt

Die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha ermittelt aktuell, um den Verursacher zu finden. Die Behörde geht davon aus, dass die Abfälle aus einer kommunalen Abwasserbeseitigung, also einer Kläranlage, stammen. Man arbeite jetzt mit der Wiener Gewässeraufsicht zusammen, da die Verunreinigung auch im Wiener Stadtgebiet festgestellt wurde.

Räumlich infrage kämen etwa die Kläranlagen in Wien und in Schwechat. Die Kläranlage Wien schloss laut „NÖN“ kategorisch aus, für die Verschmutzungen verantwortlich zu sein. Auch der Abwasserverband Schwechat geht nach aktuellem Stand nicht davon aus, dass die Klumpen aus seiner Anlage kommen. Wer auch immer den Schaden verursacht hat, ist laut Bezirksbehörde für die Beseitigung verantwortlich.

Laut Leister drängt die Zeit bei den Ermittlungen und der Beseitigung allerdings. Aktuell steige der Wasserstand der Donau nämlich wieder und damit die Gefahr, dass die Klumpen wieder in die Donau gelangen und weiter den Fluss hinabgetragen werden.