Aufführung des Theatersommers Schloss Wolfpassing
Theatersommer Schloss Wolfpassing
Theatersommer Schloss Wolfpassing
Kultur

Es geht um Geld: „Volpone“ in Wolfpassing

Geld, Gier und Erbschleicherei: Beim Theatersommer Schloss Wolfpassing wird ab 14. August Stefan Zweigs Bearbeitung „Volpone“ nach Ben Jonson gezeigt. „Witz, Bosheit, turbulente Handlung und viel Musik, Komödie pur“, sagt Intendantin Christina Meister-Sedlinger.

Der Theatersommer Schloss Wolfpassing (Bezirk Scheibbs) geht in seine dritte Saison. „Einmal etwas zu machen, ist keine Kunst, aber wenn es dann weitergeht, oder besser gesagt, von allen Seiten der Wunsch besteht, dass es weitergeht, dann dürfte die Idee nicht so schlecht gewesen sein, dann haben wir doch einiges richtig gemacht“, sagt die Intendantin.

In den vergangenen beiden Jahren besuchten – trotz CoV-Pandemie – knapp 4.000 Menschen das neue Theaterangebot in dem Barockschloss. Man möchte an die vorjährige Inszenierung von Peter Turrinis „Der tollste Tag“ (im Bild oben) anknüpfen. „Das bunte, lustige, doch auch aktuell bissige, mit viel Musik und etwas Erotik gespickte Stück hat die Leute begeistert – darum machen wir in dieser Tonart weiter“, erklärt Regisseur Daniel Pascal.

Gezeigt werden soll Zweigs komödiantische Seite

Intendantin Christina Meister-Sedlinger hält an ihrer persönlichen Vorliebe fest, österreichische Dramatiker auf die Bühne zu bringen. Auf Karl Schönherrs „Der Weibsteufel“, der 2019 im Schloss Neubruck (Bezirk Scheibbs) gezeigt wurde, folgte zwei Jahr später im Arkadenhof des Schlosses Wolfpassing Herrmann Bahrs „Das Konzert“, 2022 wurde „Der tollste Tag“ gespielt.

Aufführung des Theatersommers Schloss Wolfpassing
Theatersommer Schloss Wolfpassing
Seit 2021 werden im Arkadenhof des Schlosses Wolfpassing Theaterstücke österreichischer Dramatiker präsentiert

Heuer kommt nach Peter Turrini nun Stefan Zweig. „Ihn kennen die meisten nur als ernsten, oft traurigen Dichter. Mit seiner Bearbeitung des Urstückes von Ben Jonson werden wir eine Seite Zweigs zeigen, die die wenigsten kennen: Eine unglaublich komödiantische, teilweise köstlich ‚hinterfotzige‘ Seite, die die Lachmuskeln fordern wird. Und das alles aber in seiner charakteristisch wunderbaren Sprache“, sagt die Intendantin.

Stefan Zweig habe sich Ben Jonsons Urstück aus dem 17. Jahrhundert geschnappt und nach dessen Motiven einen ganz neuen „Volpone“ kreiert, „moderner, viel lustiger, sehr turbulent, mit erfrischend bissigen Abänderungen“, so Meister-Sedlinger. Das 1926 veröffentlichte Stück wurde nun seinerseits für Wolfpassing adaptiert. Die Bearbeitung steht unter dem Titel „Geld macht sexy“.

Schloss Wolfpassing mit Ensemblemitgliedern des Theatersommers Schloss Wolfpassing
Theatersommer Schloss Wolfpassing
Mit dem Satz „Sommerurlaub in einem Märchenschloss im Mostviertel“ machen die Verantwortlichen des Theatersommers Schloss Wolfpassing Werbung für Stefan Zweigs „Volpone“, zu sehen von 14. bis 30. August

„Volpone“, aber mit dem Zusatz „Geld macht sexy“

Warum? "Ja, das war die Idee unseres Regisseurs Daniel Pascal. Zugegebenermaßen klingt dieser Zusatz etwas trivial, was dieses Stück wirklich nicht ist. „‚Volpone‘, übersetzt ‚Der Fuchs‘, klingt für viele vielleicht nicht so einladend für einen entspannten, unterhaltsamen Sommerabend. Also waren wir uns schnell einig, dass der Zusatz ‚Geld macht sexy‘ vermittelt, worum es sich in diesem Stück dreht und die Wortwahl zeigt, dass es ein Lustspiel ist“, erläutert Christina Meister-Sedlinger.

Martin Sedlinger, Produktionsleiter und Ehemann der Intendantin: „Ein Barockschloss, das sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist, inmitten einer traumhaften Parkanlage. Es ist ein bisschen Sommerurlaub in einem Märchenschloss im Mostviertel, verfeinert mit unterhaltsamer, hochkarätiger Kultur – das möchten wir gerne vermitteln.“

Die Premiere von „Volpone“ findet am 14. August statt, weitere Vorstellungen gibt es am 18., 19., 24., 25., 26., 29. und 30. August (Beginn jeweils um 19.30 Uhr) sowie am 20. und 27. August (Beginn jeweils um 18.00) Uhr.