Feuerwehrfahrzeug mit Großpumpe
Max Ovecka
Max Ovecka
chronik

Weitere Pumpen auf dem Weg nach Kärnten

Um den Kärntner Landesfeuerwehrverband im Kampf gegen die Überflutungen zu unterstützen, sind seit Freitag 40 niederösterreichische Feuerwehrleute mit fünf Großpumpen im Einsatz. Am Samstag wurden vier weitere Pumpen nachgefordert.

Die fünf bisher aus Niederösterreich nach Kärnten gebrachten Hochleistungspumpen „laufen auf Hochtouren“, wie Max Ovecka, Einsatzleiter der niederösterreichischen Einsatzkräfte, im Gespräch mit noe.ORF.at Samstagfrüh schildert. Jede Pumpe fördert circa 15.000 Liter Wasser pro Minuten, erklärt der Einsatzleiter. „Um sich darunter etwas vorstellen zu können: Mit so einer Pumpe ist ein kleines Schwimmbecken zu Hause binnen einer Minute entleert.“

Ursprünglich war von 30 Feuerwehrleuten aus Niederösterreich die Rede gewesen, die in Kärnten helfen sollen. Derzeit sind laut Ovecka 40 Personen mit 14 Fahrzeugen der Feuerwehren Amstetten, Horn, Laa an der Thaya, St. Pölten, Rutzendorf (Bezirk Gänserndorf) und Weitra (Bezirk Gmünd) im Einsatz. Samstagmittag wurde angekündigt, vier weitere Großpumpen der Feuerwehren Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling), Markt Piesting (Bezirk Wiener Neustadt), St. Pölten Stadt sowie Neunkirchen Stadt zusätzlich in die betroffenen Regionen zu schicken.

Feuerwehrfahrzeug mit Großpumpe
Max Ovecka
Die niederösterreichischen Hochleistungspumpen sind am Freitag in Kärnten angekommen, seither sind sie im Dauereinsatz

Keine Entspannung am Samstag in Sicht

Am Freitagnachmittag hatten sich die Feuerwehrleute nach Völkermarkt in Kärnten aufgemacht, um den dortigen Landesfeuerwehrverband zu unterstützen. Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner zufolge seien die vom Landesfeuerwehrverband Kärnten angeforderten Pumpen „eine Rarität“, mit denen Niederösterreichs Feuerwehren gerne unterstützen würden. „Wir haben aber auch vierzig Großpumpen zurückgehalten, für den Fall, dass es in Niederösterreich zu Starkregen kommen könnte.“

Samstagfrüh war trotz aller Anstrengungen der Einsatzkräfte keine Entspannung der Lage in Sicht. Seit Donnerstag fiel in manchen Regionen binnen 24 Stunden so viel Regen wie sonst in einem Monat. In einigen Gebieten werden am Samstag laut ORF-Wetterredaktion noch weitere 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Besonders gefährdet war St. Paul im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg), wo die Behörden am Samstag eine weitere Hochwasserwelle erwarteten. Vorsorglich waren dort 70 Haushalte evakuiert worden. Im steirischen Leibnitz musste ein Seniorenheim evakuiert werden. Für Samstag droht zudem Chaos im Urlaubsverkehr. – mehr dazu in „Angespannte Lage in Kärnten und Steiermark“ (news.ORF.at; 5.8.2023).

„Es regnet ununterbrochen und unaufhörlich“, so Ovecka. Die Abpumparbeiten würden weiterlaufen, solange es die Situation erfordert, allerdings brauche es eine umsichtige Planung beim Einsatz der Pumpen. „Wenn wir Pumpen in Stellung bringen, dauert es circa eine Stunde bis sie auf voller Leistung fahren können. Das macht jeden kurzzeitigen Stellungswechsel unmöglich. Wir müssen die Einsatzorte also sehr gut überlegt festsetzen, damit es auch einen Sinn ergibt, die Wassermassen dort abzupumpen“, erklärt der Einsatzleiter.

Flugaufnahme Granitztal Überschwemmungen
ORF
Flugaufnahme im Kärnter Granitztal zeigen das Ausmaß einiger Überflutungen. In Teilen der Steiermark sieht es mittlerweile ähnlich aus

Längerer Einsatz für NÖ Feuerwehrleute möglich

Wie lange der Einsatz in Kärnten dauern wird, könne man derzeit nicht abschätzen. Auch ein längerer Einsatz wäre laut Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner kein Problem, da die Einsatzkräfte aus Niederösterreich gegebenenfalls ausgetauscht werden könnten.

Durch die starken Regenfälle im Süden Österreichs sind die Einsatzkräfte dort bereits seit Tagen gefordert. Anhaltender Starkregen samt Murenabgängen und Überschwemmungen hält die Einsatzkräfte nicht nur in Teile Kärntens, sondern mittlerweile auch in der Steiermark und im Südburgenland auf Trab. Wie schon für die besonders betroffenen Bezirke in Kärnten wurde am Freitagnachmittag auch für drei steirische Bezirke Zivilschutzalarm ausgerufen. Dazu kommt eine neuerliche Warnung vor starken Niederschlägen – mehr dazu in „Zivilschutzalarm auch in steirischen Bezirken“ (news.ORF.at; 4.8.2023).