Bloßfüßig hinter einem Boot mit mehr als 70 km/h übers Wasser zu flitzen – das war vergangene Woche vier Tage lang bei der Barfuß-Wasserski-EM im Wassersportzentrum am Altarm der Donau in Wallsee (Bezirk Amstetten) angesagt. Für Niederösterreichs Aushängeschilder Georg und Stefan Wimmer wurde die erste Heim-EM seit 2014 zu einem vollen Erfolg. Die beiden Wallseer geben in der heimischen Szene seit Jahren den Ton an und stellten dies auch heuer unter Beweis.
Georg Wimmer, der auch schon Junioren-Weltmeister war, fährt mit 37 Jahren mittlerweile in der Senior-Klasse und machte die EM gemeinsam mit seinem 32-jährigen Bruder Stefan zu Familienfestspielen. Georg triumphierte insgesamt vier Mal bei den Seniors, gewann den Tricks-, Slalom- und Sprungbewerb sowie die Gesamtwertung und verwies auch in der allgemeinen Klasse im Slalom Bruder Stefan auf Platz zwei. „Ich war durch Corona ein paar Jahre nicht dabei, bin aber heuer wieder richtig gut hineingekommen und gerade die Goldene in der allgemeinen Klasse, meine erste im Slalom, ist unbeschreiblich“, freute sich Georg Wimmer über den Medaillenregen.
Stefan Wimmer fixierte auf seiner Heimanlage seinen zehnten Titel in der Overall-Kategorie und entschied auch die Tricks-Wertung für sich. Zwei Silbermedaillen in Jump und Slalom gab es noch obendrauf. „Zu Hause zu fahren ist immer etwas Besonderes und wenn es so aufgeht – einfach cool“, durfte auch er positiv bilanzieren.
Barfuß-Wasserskifahren als Familientradition
Am letzten Bewerbstag machten Regen und Wind der EM zwar einen Strich durch die Rechnung, das einzige, was am Finaltag noch möglich war, waren Siegerehrungen. Der Medaillenspiegel blieb so fest in der Hand der Wimmers, deren Leidenschaft für diesen Sport von Vater Georg Wimmer Senior bereits in Kindertagen entfacht wurde.
„Meine Jungs waren schon mit fünf Jahren im Wasser und haben sich auf einer Stange angehalten. So habe ich ihnen schon sehr früh spielerisch das Gleiten gelehrt“, erzählte Vater Wimmer, auch selbst zwölffacher Staatsmeister und Anlagenbetreiber in Wallsee, gegenüber noe.ORF.at.
Das nächste Ziel ist die Weltmeisterschaft kommendes Jahr, für die seine Söhne allerdings Vorbereitung, Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Georg arbeitet hauptberuflich als Dachdecker, Stefan als Sportlehrer, was die Trainingsintensität beschränkt. Mittel- und langfristig wollen die Wimmers auch dem Frauenbereich auf die Beine helfen, denn Österreicherinnen waren in Wallsee nicht am Start. Zusätzlich wird auch mit Schulkooperationen versucht, in der Region gezielt den Nachwuchs anzusprechen.