Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
BFK Krems/Gernot Rohrhofer
BFK Krems/Gernot Rohrhofer
Chronik

Wie man sich auf Hochwasser vorbereitet

Der Zivilschutzverband Niederösterreich rät anlässlich der verheerenden Überschwemmungen in Südösterreich zur Eigenvorsorge. Bewohner und Bewohnerinnen von gefährdeten Gebieten sollten befüllte Sandsäcke und Vorräte daheim haben.

Anhaltender Starkregen mit enormen Regenmengen, wie sie zuletzt in Südösterreich zu großräumigen Überflutungen geführt haben, werden laut Klimaexperten häufiger. Hausbesitzern in den betroffenen Gebieten bleibt oft nur wenig Zeit, um zu reagieren. Der Zivilschutzverband Niederösterreich rät deshalb zur Eigenvorsorge, um sich gegen Überschwemmungen zu wappnen.

Weil Sturzbäche innerhalb weniger Minuten ganze Siedlungen überfluten können, rät der Zivilschutzverband Bewohnerinnen und Bewohnern von Häusern in gefährdeten Bereichen bereits befüllte Sandsäcke einzulagern. Noch effektiver seien mobile Schutzwände, die Türen und Fenster abdichten. Diese können einerseits manuell aufgebaut werden, es gibt aber auch Ausführungen, die sich ab einem gewissen Wasserdruck automatisch aktivieren und aufstellen – auch dann, wenn der Hausbesitzer etwa im Urlaub ist.

Überflutungen über das Kanalsystem

Gefährlich seien aber nicht nur die Sturzbäche vor dem Haus, sagt der Landesgeschäftsführer des Zivilschutzverbandes, Thomas Hauser: „Ein wesentlicher Punkt ist auch, dass wir in den letzten Jahren immer wieder die Erfahrung machen mussten, dass viele Häuser nicht überflutet werden, sondern dass durch das Kanalsystem das Wasser in den Keller eindringt." Der Zivilschutzverband empfiehlt deshalb, eine Rückstoßklappe in das Kanalsystem einzubauen.

Wenn das Wasser trotzdem das Haus überflutet, rät der Experte, höhere Bereiche im Gebäude aufzusuchen und dort zu verbleiben. „Gibt es keine Mansarde, keine höher gelegenen Bereiche, dann muss ich das Haus rechtzeitig verlassen.“ Versuchen, das Mobiliar zu retten, sei ein unnötiges Risiko, so Hauser.

Vorrat an Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten

Ist man für längere Zeit von der Außenwelt abgeschnitten, sei ein Vorrat an Lebensmitteln, Trinkwasser und dringend benötigten Medikamenten von großem Vorteil. Auch ein batteriebetriebenes Radio empfiehlt der Experte, denn aktuelle Wetterprognosen seien in solchen Situationen besonders wichtig.

Auch eine stromunabhängige Kochstelle, etwa ein Gaskocher, sei hilfreich, um warme Speisen auch bei Stromausfall zubereiten zu können. Idealerweise ist die Notfallausrüstung samt Lebensmittelvorrat nicht im Keller gelagert, der bei einem Hochwasser zuerst überschwemmt wird, betont Hauser. Der Zivilschutzverband rät zudem, die wichtigsten Dokumente, Urkunden und Bankunterlagen in Kopie in einer Notfalltasche im Eingangsbereich aufzubewahren, die bei einem notwendigen raschen Verlassen des Hauses mitgenommen werden kann.