elektrischer Herdenschutzzaun in lichtem Wald
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Politik

Wolf: Streit um Förderung für Herdenschutz

Die Grünen vermuten, dass der Fördertopf für Herdenschutzmaßnahmen gegen den Wolf bereits ausgeschöpft sein könnte. Die ÖVP weist die Kritik zurück, die Finanzierung sei gesichert, heißt es.

Man erhalte Berichte von Bäuerinnen und Bauern, die über Verzögerungen bei der Bearbeitung der Förderanträge klagen, so Grünen-Landessprecherin Helga Krismer. Die Mittel für den Herdenschutz könnten bereits ausgeschöpft sein, vermutet Krismer.

Die ÖVP widerspricht der Kritik der Grünen. „Die Mittel für den Herdenschutz sind nicht ausgeschöpft, werden aber gut angenommen, deswegen wird der Fördertopf in den nächsten Wochen auch weiter dotiert“, so der ÖVP-Sprecher für Landwirtschaft und Jagd, Richard Hogl.

Bereits 120 Anträge genehmigt

Seit Beginn der Fördermaßnahmen 2019 haben 120 Betriebe in Niederösterreich eine Förderung genehmigt bekommen, davon 85 seit April. Damals wurde im Rahmen der neuen Wolfsverordnung die Förderung von 50 Prozent auf 80 Prozent der Investitionskosten erhöht, wie die Landwirtschaftskammer Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at bestätigt – mehr dazu in Land erleichtert Abschüsse von Wölfen (noe.ORF.at; 14.3.2023).

Abgewickelt wird das Geld über einen an die Landwirtschaftskammer angegliederten Verein. Dort kann man sich die Berichte über Verzögerungen nicht erklären. „Wenn ein Landwirt bei uns anruft, dann bekommt er oft noch am selben Tag einen Beratungstermin“, sagt August Bittermann, der in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich für die Alm- und Weideagenden zuständig ist. Maximal müssten die Landwirte zwei Wochen warten, so Bittermann gegenüber noe.ORF.at.

Finanzierung ist sicher

Nach Abschluss des Projektes und einer entsprechenden Kontrolle, werden 80 Prozent der Investitionskosten durch den niederösterreichischen Alm- und Weidewirtschaftsverein rückerstattet. Allerdings stehe auf den bewilligten Anträgen eine Vorbehaltsklausel, wonach die Auszahlung an ausreichend öffentliche Fördermittel geknüpft ist. Dies diene nur zur juristischen Absicherung und gebe keinen Hinweis auf die tatsächlich verfügbare Fördermenge, so Bittermann. „Die Finanzierung ist sicher“, bestätigt Bittermann.