Einsatz in einem Kremser Supermarkt
Feuerwehr Krems / Manfred Wimmer
Feuerwehr Krems / Manfred Wimmer
Chronik

Nach Spinnenalarm: Offenbar kein giftiges Tier

In dem nach einer Spinnensichtung seit Dienstag geschlossenen Supermarkt in Krems an der Donau gibt es eine erste Entwarnung. Laut einem Experten ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es sich dabei um eine giftige Spinne gehandelt habe. Reinigungsarbeiten laufen.

Für Menschen bedenklich giftig dürfte das zwischen den Bananenkisten gesichtete Tier nicht sein, wie der Spinnenexperte des Naturhistorischen Museums Wien, Christoph Hörweg, gegenüber noe.ORF.at sagte. Gefährlich für den Menschen sei nur die Brasilianische Wanderspinne. Diese trete allerdings lediglich in den Ländern Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien auf.

Die Bananen für den Handelskonzern REWE stammen laut Auskunft des Unternehmens jedoch aus Ecuador, Panama, Kolumbien und der Dominikanischen Republik. „Daher geht keine tödliche Gefahr von der Spinne aus“, so Hörweg.

Spinnen könnten Schiffstransport kaum überleben

Eine eindeutige Zuordnung sei anhand der Beschreibung nicht möglich, so Hörweg. Es könne sich seiner Einschätzung nach auch um eine heimische Spinne handeln. Dass exotische Spinnen über Obsttransporte nach Österreich gelangen, komme äußerst selten vor. REWE zufolge werden die Bananen per Containerschiff nach Europa transportiert, die Früchte werden dabei unter niedrigem Sauerstoffanteil und starker Kühlung gelagert. „Für Spinnen ist das eine lebensfeindliche Atmosphäre“, sagte Hörweg. Kaum ein Tier könne diesen Transport überleben.

Andere exotische Spinnenarten, wie sie in Südamerika und in Asien vorkommen, seien für den Menschen „völlig harmlos“, erklärte Hörweg. Ein Biss könne zwar schmerzhaft sein und vereinzelt Übelkeit oder Schwindel verursachen, sei jedoch auf keinen Fall lebensbedrohlich. „Bissunfälle mit Spinnen sind ohnehin sehr selten“, die Tiere seien Fluchttiere und würden nur selten angreifen, so der Experte.

Supermarkt bleibt bis Reinigungsende geschlossen

In dem seit Dienstag geschlossenen Supermarkt in Krems werden nun laut dem Handelskonzern REWE „umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen“ durchgeführt. Die Spinne wurde bisher nicht entdeckt. Bis Montag bleibe die zum REWE-Konzern gehörende Supermarktfiliale in Krems geschlossen, bestätigte Sprecherin Claudia Riebler gegenüber noe.ORF.at.

Weil die Spinne noch nicht gefunden wurde, finden jetzt umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen statt. Alle frischen Lebensmittel würden aussortiert, anschließend werde der Supermarkt akribisch gereinigt und desinfiziert, so Riebler. Die Reinigung wird von Reinigungsspezialisten in Absprache mit dem Magistrat der Stadt Krems durchgeführt, auch ein Spinnenexperte steht dem Supermarkt beratend zur Seite. Falls notwendig, würden außerdem wieder Hilfskräfte der Feuerwehr hinzugezogen, heißt es.