Radiologie
NÖ LGA/Daniela Matejschek
NÖ LGA/Daniela Matejschek
Wissenschaft

Medizin: Weniger Untersuchungen durch KI

Künstliche Intelligenz (KI) verändert auch die Medizin und ist bereits in einigen Bereichen im Einsatz. Am Landesklinikum Melk wird sie etwa in der Radiologie beim Erkennen von Krankheiten verwendet. Dadurch erspart man sich eine Reihe von Untersuchungen.

Seit knapp einem Jahr wird Künstliche Intelligenz in der Computertomographie im Landesklinikum Melk eingesetzt. Mittlerweile habe sie sich auch im Alltag etabliert, sagte Primar Andi Binaj gegenüber noe.ORF.at. So unterstützt KI das Ärzteteam bei Routineuntersuchungen.

„Unter Künstlicher Intelligenz in der Radiologie kann man sich Programme vorstellen, die es ermöglichen, aus den gewonnenen Computertomographien und Magnetresonanztomographien Daten, erweiterte Darstellungen und Vermessungen von Organen und Pathologien zu ermöglichen“, so Binaj. Die Abläufe in der Radiologie seien dadurch wesentlich effizienter und weniger aufwendig als bisher.

Der Einsatz von KI bringe für die Patientinnen und Patienten Vorteile. Es würden weniger Untersuchungen anfallen, die Qualität der Befunde sei besser und die Wartezeit bei der Befundung würde sich durch die Vorarbeit der KI verkürzen. Sämtliche Prozesse der Radiologie – von der Entstehung der Bilder bis zur Befundung – werden laut Binaj heute von KI unterstützt. „Nach der Untersuchung werden die Bilder durch die Künstliche Intelligenz dreidimensional, achsengerecht rekonstruiert und dem Radiologen für die weitere Befundung präsentiert.“

„Letzte Entscheidung trifft der Mensch“

Der Radiologe zeigt ein Beispiel: Auf einem Bild ist der Schädel eines Patienten zu sehen, auf einem anderen das von der KI erweiterte Bild. Darauf sind detailreich Hirngefäße abgebildet. Die KI sei zwar eine riesige Unterstützung im Alltag, für die Expertise und die Beurteilung der Befunde brauche es dennoch einen Menschen, so der Radiologe.

Die letzte Entscheidung treffe immer noch der Mensch, betonte Binaj gegenüber noe.ORF.at. „Der Job der KI ist es, die Befunde dem Radiologen zu präsentieren. Der Arzt kann sich anschließend die für ihn wichtigsten Informationen für die Diagnose herausholen. Die Entscheidung, wie behandelt wird, liegt aber beim Radiologen.“ Künftig sollen Programme der Künstlichen Intelligenz in allen Landeskliniken in Niederösterreich zur Verfügung stehen und aufwendige Rekonstruktionen damit der Vergangenheit angehören.