Almwandertag Zukunft Nachwuchs
ORF/Simon Baumberger
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Landwirtschaft

Klima sorgt bei Almwirtschaft für Schweißperlen

Hunderte Menschen haben sich am Dienstag zum traditionellen Almwandertag getroffen, heuer in Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten). Großes Thema war dabei der Klimawandel, aber auch der Nachwuchs in der Almwirtschaft.

Bereits in den frühen Morgenstunden trafen sich hunderte Menschen am Fuße des Garnbergs, um zur dortigen Alm hinaufzuwandern. Auf den ersten Blick schien die Welt beim Almwandertag noch in Ordnung. Kühe und Schafe grasten friedlich auf ihren Weiden. Und auch die etwa zwei Kilometer lange Wanderung war nicht allzu beschwerlich.

Hinter dieser idyllischen Almlandschaft steckt aber auch einiges an Arbeit. Und die Almwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, betont Josef Mayerhofer, Obmann des niederösterreichischen Alm- und Weidewirtschaftsvereins, vor allem bei den Produktionskosten: „Die Erzeugerpreise können nicht mit den gestiegenen Kosten für unsere Betriebsmittel und Versicherungen Schritt halten. Da muss man selbst sehr scharf kalkulieren, damit man immer durchkommt.“

Pernkopf verspricht „faire Preise“

Zugleich sei auch die Politik gefordert, für die Almwirtschaft die richtigen Rahmenbedingungen zu gewährleisten, sagt der für die Landwirtschaft zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Wir müssen schauen, dass die Wirtschaftsbedingungen passen, dass es faire Preise gibt und dass die Bauern wirtschaften können.“ Ebenso müsse man Gefahren etwa durch den Wolf minimieren. „Der Wolf ist ein Raubtier und muss deshalb entnommen werden, wenn er die Almwirtschaft schädigt.“

Almwandertag Zukunft Nachwuchs
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Hunderte Menschen waren am Dienstag beim traditionellen Almwandertag in Hollenstein an der Ybbs dabei

Aber auch der Klimawandel sorgt für Veränderungen in der Landwirtschaft. Aus Sicht von Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, braucht es dazu eine neue Strategie: „Dadurch verändert sich auch die Weidewirtschaft, die Almwirtschaft, man kann vielleicht früher oder länger auftreiben, auch die Wasserversorgung ist eine Herausforderung.“

„Werden nicht davonlaufen“

„Der Klimawandel wird kommen“, sagt auch Leo Klaffner, Direktor der Bergbauernschule Hohenlehen, die zugleich Veranstaltungsort des heurigen Almwandertags war: „Es wird immer heißer werden auf den Almen, aber wir werden uns den Gegebenheiten anpassen. Wir werden nicht davonlaufen, wir werden mit diesem Veränderungen leben.“

Seitens der Bergbauernschule trägt man auch dafür Sorge, dass es genügend Nachwuchs für die Almwirtschaft gibt. „Wir vermitteln die Grundinformationen, dass es notwendig ist, Flächen zu bewirtschaften, damit sie nicht zuwachsen und dass man davon auch leben kann“, sagt Klaffner im Gespräch mit noe.ORF.at, damit die Idylle auf der Alm hoffentlich noch lange erhalten bleibt.