Kaider wurde seinem Ruf als „schnellster und verrücktester Krankenpfleger Österreichs“ erneut gerecht. Neben seiner Arbeit auf der Intensivstation investiert er jede freie Minute in sein Training. Das machte sich bei der 2.200 Kilometer langen Umrundung Österreichs erneut bezahlt. Kaider sicherte sich nach drei Tagen, 17 Stunden und 47 Minuten erstmals in seiner Karriere den Sieg.
Dabei war die Vorbereitung alles andere als optimal. Wenige Tage nachdem Kaider im Juni Österreich von West nach Ost in der Rekordzeit von 19 Stunden durchquert hatte, wurde er vom Coronavirus gestoppt. Diese Woche zeigte er sich beim Race Around Austria aber wieder in Topform und krönte sich nach dem zweiten Platz vom Vorjahr erstmals zum Sieger.
Bei strömendem Regen startete der Niederösterreicher Dienstagabend ins Rennen. „Es ist nach drei bis vier Stunden besser geworden. Tagsüber im Burgenland erwischte mich dann der nächste Platzregen, und auch das Unwetter in Mittersill mit Murenabgängen habe ich live miterlebt“, blickte Kaider zurück.
Nach einer schwierigen ersten Nacht und ebenso harten ersten zwei Tagen fand der Wolkersdorfer immer besser ins Rennen. Ab der Bielerhöhe nach 1.600 Kilometern kam er mit dem Schlafentzug sehr gut zurecht und konnte sich entscheidend von seinem Konkurrenten Mario Thallinger absetzen. „Unsere Strategie hat perfekt funktioniert. Wir sind problemlos durchgekommen, und die Crew hat exzellent gearbeitet“, jubelte Kaider unmittelbar nach dem Zieleinlauf.
Heuer steht noch die Titelverteidigung des 24-Stunden-Zeitfahr-Weltmeistertitels im November auf dem Programm. „Wenn mir das auch noch gelingt, ist es ein unbeschreibliches Jahr.“ Zuvor geht es für ihn am Dienstag wieder in die Arbeit, denn um vorher mehr Zeit zur Vorbereitung zu haben, hat sich der diplomierte Krankenpfleger nach dem Rennen mehr Dienste eingeteilt.