Es war ein Sportereignis, bei dem die Genicke der Zuschauerinnen und Zuschauer gefordert wurden. Denn wer nichts von der Baumklettermeisterschaft verpassen wollte, musste permanent in die Höhe blicken, der Wettbewerb spielte sich hauptsächlich in den Baumkronen ab. Mit Seilen und Gurten mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell und gekonnt abgesichert hinaufklettern.
Auf den Bäumen wurden verschiedene Stationen absolviert – wie etwa das Entfernen von Totholz oder das baumschonende Hangeln von Ast zu Ast. Die Disziplinen orientierten sich somit an der Herausforderungen der täglichen Arbeit der hauptberuflichen Baumpflegerinnen und Baumpfleger. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten aus ganz Europa zur Meisterschaft in den Schlosspark Laxenburg an – etwa aus Belgien, Schweden oder Frankreich. Zwei Tage lang wurden die außergewöhnlichen Bewerbe ausgetragen.
Beste Baumkletterer in Laxenburg gekürt
Bei der österreichischen Baumklettermeisterschaft treten Baumpflegerinnen und -pfleger in Disziplinen wie Schnell- oder Arbeitsklettern gegeneinander an. Etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Wochenende im Schlosspark Laxenburg (Bezirk Mödling) dabei.
Wurfschnur, Schnellklettern, Rettung aus Baumkrone
„Ich bin schon seit fünf Jahren als Baumpflegerin tätig und habe mich heuer endlich getraut, mitzumachen. Es ist ein toller Spirit bei dieser Veranstaltung spürbar und man lernt voneinander so viel“, erzählte Bewerberin Nadja Santer. Die Tirolerin hatte in den Disziplinen Wurfschnur, Schnellklettern, Aufstieg, Rettung aus der Baumkrone und Arbeitsklettern die zweithöchste Punktezahl der Frauen geholt und darf sich nun österreichische Vize-Staatsmeisterin nennen. Überholt wurde sie knapp von der neuen Staatsmeisterin, Paula Godina, aus Wien.
Erneut zum österreichischen Staatsmeister kürte sich bei den Männern Krisztian Kmety aus Wien. Der gebürtige Ungar wurde wie alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Schritt und Tritt von Kolleginnen und Kollegen aus der Baumpflege beobachtet und bewertet. „Dieser Bewerb ist praktisch ein Intensivkurs für uns Baumpflegerinnen und Baumpfleger. Man lernt so schnell in so kurzer Zeit und wir unterstützen einander gegenseitig“, so Kmety gegenüber noe.ORF.at.
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Sieg führt zu Europameisterschaft
Die Meisterschaft wurde monatelang geplant und ausschließlich von freiwilligen Helferinnen und Helfer organisiert. Für den Verein, der die Meisterschaft veranstaltet, hat sich der Aufwand gelohnt. „Wir haben heuer sowohl einen Rekord bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern registriert. Es ist schön, dass der Bewerb immer bekannter wird“, so Josef Klaffenböck, Präsident des Vereins der Internationalen Gesellschaft für Arboristen in Österreich, wie die Baumkletter-Profis genannt werden.
Die Siegerinnen und Sieger qualifizierten sich für die Europameisterschaft sowie große internationale Events in den USA. Zudem werden sie laut Veranstalter für die nächste Weltmeisterschaft nominiert. Bis dahin ist für diese Bewerbe die alltägliche Arbeit der Baumpflege wohl nach wie vor das beste Training.