Teatro Barocco Katharina Adamcyk_in Ariadne
Barbara Palffy
Barbara Palffy
Kultur

Teatro Barocco: Große Oper im Stift Göttweig

Das Teatro Barocco unter der Intendanz von Bernd R. Bienert zeigt im Stift Göttweig (Bezirk Krems) die Oper „Antonio e Cleopatra“ von Johann Adolph Hasse. Premiere im Altmannisaal des Benediktinerstifts ist am 2. September.

Mit seiner diesjährigen Inszenierung der 1725 entstandenen Serenata „Antonio e Cleopatra“ von Johann Adolph Hasse (1699-1783) verspricht das Teatro Barocco „ein Kulturerlebnis der Extraklasse. Intendant Bernd R. Bienert legt größten Wert auf die historisch originale Spielweise und den passenden Aufführungsort. Mit dem prachtvollen Altmannisaal im Benediktinerstift Göttweig hat er den idealen Raum gefunden“, heißt es in einer Aussendung der Veranstalter.

Auf einem Landsitz in der Nähe von Neapel begann im September 1725 die Karriere eines der berühmtesten und einflussreichsten deutschen Komponisten des Spätbarocks. Mit der Serenata „Antonio e Cleopatra“ legte Johann Adolph Hasse den Grundstein zu seiner Karriere.

Eine Huldigung für Kaiser Karl VI.

Bernd R. Bienert, Intendant von Teatro Barocco: „Das Werk entfaltete bei seiner Uraufführung in dem kleinen, privaten Rahmen seine besondere Wirkung. Genauso intim und im entsprechenden historischen Kontext sollte auch der diesjährige Aufführungsort sein. Mit dem Altmannisaal in Stift Göttweig führen wir das Werk inhaltlich und räumlich an einen Ort, der seiner Entstehung gleicht, zurück“, betont der Experte für barockes Musiktheater.

Teatro Barocco Sujet Antonio e Cleopatra
Bienert
Teatro Barocco zeigt „Antonio e Cleopatra“ in Stift Göttweig am 2., 9., 10., 16., 17., 23., 24. und 30. September sowie am 1. und 7. Oktober, alle Vorstellungen beginnen um 19.00 Uhr

In mehr als 25 Produktionen rekonstruierte Bernd R. Bienert die barocke Gestik, Mimik, die Kostüme, Licht (Kerzen) und das Bühnenbild. Ihm geht es um die allumfassende Authentizität, bei der jedes Element wichtig für den originalgetreuen Klangkörper ist, mit dem das Teatro Barocco seit über zehn Jahren auffällt.

„Der Intendant forscht unermüdlich und stellt immer wieder erstaunliche historische Bezüge zu seinen Inszenierungen her“, heißt es auf der Website. Und: „Die Huldigung der Staatsmacht, die den dramaturgischen Endpunkt der Oper bildet, findet sich als zentrales Thema im monumentalen Deckenfresko in der Kaisertreppe von Stift Göttweig wieder. Sowohl die gemalte Apotheose von Paul Troger als auch Hasses Oper wurden als Huldigung für Karl VI. konzipiert“, erläutert Bernd R. Bienert.

Bernd R. Bienert
Walter Mirtl
Intendant Bernd R. Bienert präsentiert mit „Antonio e Cleopatra“ unter seiner Regie ein barockes Gesamtkunstwerk

Intendant Bienert: „Außergewöhnliche Atmosphäre“

Maria Theresia, der Tochter des 1740 verstorbenen Kaisers, zu Ehren wurde 1746 ein Fest in diesem Saal gegeben. „Auch das zeugt von der außergewöhnlichen Atmosphäre des Ortes, der der tragischen Geschichte der letzten gemeinsamen Stunden der legendären ägyptischen Königin Cleopatra und des leidenschaftlichen römischen Feldherrn den passenden Rahmen gibt.“

Bernd R. Bienert ist nicht nur künstlerischer Gesamtleiter von Teatro Barocco, sondern von ihm stammen auch die Inszenierung, das Bühnenbild und die Kostüme von „Antonio e Cleopatra“. Musikalischer Leiter von „Antonio e Cleopatra“ ist der 22-jährige Daniel Freistetter, der bisher jüngste Dirigent in der Geschichte von Teatro Barocco.

Katharina Adamcyk, die derzeit im Online-Streaming von Teatro Barocco als Dido in Ignaz Holzbauers Oper „Tod der Dido“ zu sehen ist, singt die Cleopatra. 2019 war sie bei Teatro Barocco in der Rolle der Ariadne in Joseph Haydns „Ariadne auf Naxos“ zu sehen (im Bild ganz oben). Lucija Varsic wird die Partie des Marc Antonio übernehmen. Sie trat 2021 in der Teatro-Barocco-Produktion von Glucks „La Corona“ im Schlosstheater Schönbrunn auf.