Sommergespräche 2023 Indra Collini und Claudia Schubert
ORF/Julia Freytag
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„Sommergespräche“

Collini: Kritik an EVN und Schwarz-Blau

Die schwarz-blaue Koalition in Niederösterreich und die Preisgestaltung der EVN – das waren zwei zentrale Themen des ersten „NÖ heute“-Sommergesprächs mit NEOS-Landessprecherin Indra Collini. Dabei sparte Collini nicht mit Kritik.

Der Park der Jugendstilvilla, in der die Musikschule St. Pölten untergebracht ist, bot trotz Nieselregens eine beeindruckende Kulisse für dieses erste von fünf Sommergesprächen mit den niederösterreichischen Parteichefinnen und Parteichefs. Im Interview mit der stellvertretenden Chefredakteurin Claudia Schubert berichtete NEOS-Landessprecherin Indra Collini von großem Zulauf für ihre Partei seit den Wahlen. Inzwischen habe man in 60 Gemeinden aktive NEOS-Mitglieder, außerdem würden es immer mehr.

Sommergespräche 2023 Claudia Schubert Indra Collini
ORF
NEOS-Landessprecherin Indra Collini (re.) im Gespräch mit der stellvertretenden Chefredakteurin Claudia Schubert

Collini führt das nicht zuletzt auf die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ zurück, die nach der Wahl vereinbart wurde. „Johanna Mikl-Leitner hat hier eine Tür aufgemacht mit dieser schwarz-blauen Koalition, ich würde sogar sagen, das ist ein Dammbruch, den sie hier verursacht hat, diese Rutsche der FPÖ bis in die Bundesregierung hinein zu legen, bis dahin, einen Kanzler Kickl zu ermöglichen. Und viele Menschen in Niederösterreich sagen jetzt, ich stehe auf, ich will was tun, gerade die Progressiv-Bürgerlichen und auch viele Christlich-Soziale, die sagen – mit dem, da kann ich nicht mehr mit.“

Collini übte scharfe Kritik an EVN-Preispolitik

Kritik richtete die NEOS-Landessprecherin auch an die EVN und deren Preispolitik: „Die EVN gehört zu 51 Prozent dem Land Niederösterreich und fast 30 Prozent der Stadt Wien und ist faktisch somit in öffentlicher Hand. Es gibt einen Aufsichtsrat, der ist durchaus politisch besetzt. Und ein Aufsichtsrat kann Einfluss nehmen auf die Strategie des Unternehmens und somit auch auf die Preisgestaltung“, führte Collini aus.

Politisches Sommergespräch mit NEOS-Chefin Indra Collini

Hier gibt es das gesamte Gespräch als Video zum Nachsehen. Ebenso kann man das Gespräch auch als Podcast auf allen gängigen Podcast-Plattformen nachhören.

Für die NEOS-Landessprecherin sei das völlig unverständlich: „Dass wir diese Woche erfahren haben, dass jetzt plötzlich 860 Millionen Euro Gewinn bei der EVN dastehen – Entschuldigung, aber da müssen sich die Bürger wirklich auf den Arm genommen fühlen.“ Ebenso verwies Collini auf die Unterschiede in der Preispolitik. „Warum ist es möglich, dass die Landwirte – ich vergönne es ihnen, weil die Landwirte für die Nahrungsmittelproduktion ganz wichtig sind – aber warum ist es möglich, dass die Landwirte einen günstigeren Tarif bekommen und alle anderen nicht? Also: Wenn man will, ist es möglich“, so Collini.