Wirtschaft

Insolvenzen: Beschäftigte bangen um viel Geld

Zwei Großinsolvenzen fordern die Arbeiterkammer Niederösterreich heuer massiv: Zum einen betrifft das die Möbelkette kika/Leiner mit Sitz in St. Pölten, zum anderen die Autozubehörkette Forstinger mit Sitz in Tulln. Für die Beschäftigten geht es um Millionen.

Sowohl kika/Leiner als auch Forstinger haben ihren Firmensitz in Niederösterreich, beide Insolvenzverfahren werden daher in Niederösterreich abgewickelt. „Deshalb haben wir als Arbeiterkammer Niederösterreich die bundesweite Abwicklung und Koordinierung übernommen“, so Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) sowie Präsident des niederösterreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB NÖ).

Für die Beschäftigten der beiden Unternehmen geht es jeweils um viel Geld. Seitens der AKNÖ kämpfe man daher um deren Ansprüche. „Bei Forstinger wurden für 522 Beschäftigte beim Insolvenzentgeltfonds etwa 2,5 Millionen Euro netto eingebracht. Bei kika/Leiner waren es für rund 3.200 Beschäftigte 9 Millionen Euro netto, die wir eingebracht haben“, erklärte Wieser. Gerade bei Insolvenzen sei es wichtig, rasch die Ansprüche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu errechnen und diese auch entsprechend geltend zu machen.

Beide Unternehmen sollen saniert werden

Neben den Beschäftigten meldeten bei Forstinger zuletzt auch 236 Gläubiger Forderungen an. In Summe geht es um 21,2 Millionen Euro, wobei 14,5 Millionen Euro anerkannt wurden – mehr dazu in Forstinger: Gläubiger fordern 21,2 Mio. Euro (noe.ORF.at, 22.8.2023). Die Abstimmung über den Sanierungsplan soll am 26. September erfolgen.

Bei kika/Leiner sind es neben der Belegschaft 450 Gläubiger, die Forderungen anmeldeten. Hier geht es um eine Summe von 93,3 Millionen Euro, 81,3 Millionen Euro wurden anerkannt – mehr dazu in Kika/Leiner: Forderungen von 93 Mio. Euro (noe.ORF.at, 21.8.2023). Die Sitzung rund um den Sanierungsplan findet im Fall von kika/Leiner am 25. September statt.