LKW von XXXLutz
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Höbersdorf: Aufregung um mögliche Lagerhalle

Die Möbelkette XXXLutz hat in Höbersdorf (Bezirk Korneuburg) fünf Hektar Ackerfläche gekauft. Eine Bürgerinitiative befürchtet, dass dort ein neues Lager entstehen könnte und die Fläche versiegelt wird. Laut dem Möbelhaus ist jedoch „noch nichts spruchreif“.

Vor mehr als zehn Jahren wurde das angemietete Lager der Möbelkette in Stockerau erweitert. Jetzt wolle das Unternehmen nach Höbersdorf, einer Katastralgemeinde von Sierndorf, umsiedeln, hieß es von der parteiunabhängigen Bürgerinitiative. Fünf Hektar Ackerfläche seien bereits vom Unternehmen gekauft worden, wie auch die Tageszeitung „Der Standard“ berichtete.

Es sei eine „sinnlose Umwidmung von besten Böden, die man zubetonieren wolle, um eine 50.000 Quadratmeter große Halle aufzustellen“, sagte Johann Kaiser, ein Mitglied der Initiative, gegenüber noe.ORF.at. Letzten Endes könnten insgesamt rund siebeneinhalb Hektar Ackerfläche versiegelt werden, schätzte Kaiser.

„Das tut uns innerlich weh. Wir sind eine kleine Gemeinde mit ganz guter Wohnqualität“, sagte er. Viele junge Familien würden sich jetzt immense Sorgen machen. Bedenken habe man aber auch wegen der Versiegelung, denn: „Alles, was versiegelt ist, kann nicht mehr gutgemacht werden.“

Freifläche im Betriebsgebiet Höbersdorf
Bürgerinitiative „Nein Betriebsgebiet Höbersdorf“/Kaiser
Die Bürgerinitiative will verhindern, dass das bestehende Betriebsgebiet erweitert und weiterer Boden versiegelt wird

XXXLutz: „Keine konkreten Pläne“

Dass man eine Lagerhalle in Höbersdorf bauen will, bestätigte man bei XXXLutz hingegen nicht. Noch gebe es keine konkreten Projekte, so Sprecher Thomas Saliger gegenüber noe.ORF.at. Der Standort in Stockerau sei mittlerweile zwar zu klein, und man suche nach Alternativen, spruchreif sei aber noch nichts.

Nun heißt es für die Bürgerinitiative abwarten. Denn die gekauften fünf Hektar sind laut Kaiser derzeit eine Freihaltefläche, die nicht bebaut werden dürfe. Erst durch eine Umwidmung könne darauf eine Betriebsfläche entstehen. Dafür sei aber eine Umwidmung nötig, die derzeit in Sierndorf nicht möglich sei.

Denn das Land Niederösterreich hat eine Limitierung von zwei Hektar pro Gemeinde festgelegt. Diese Regelung endet allerdings mit Ende 2023. Ob sie erneuert wird, werde derzeit noch verhandelt, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreters Stephan Pernkopf (ÖVP). Letzten Endes entscheidet der Landtag darüber.