Innenansicht der Justizanstalt Stein
APA/HANS KLAUS TECHT
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Chronik

Seil gerissen: Häftling scheitert bei Fluchtversuch

Zu einem Fluchtversuch ist es am Donnerstag in der Justizanstalt St. Pölten gekommen. Zwei Komplizen hatten einem Häftling ein Seil über die Gefängnismauern geworfen, doch das Seil riss. Statt in Freiheit ist der Mann nun in medizinischer Behandlung.

Zeugen sprechen von einem anfänglich filmreifen Fluchtversuch. Vor dem mit Stacheldraht gesicherten Justizgebäude fuhr am Donnerstag ein Auto vor. Daraufhin sollen laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ zwei maskierte Männer aus dem Fahrzeug gesprungen sein. Mit Hilfe eines Seils wollten sie einen wegen eines Mordversuchs einsitzenden Mazedonier über die Mauer ziehen, heißt es.

Doch der Plan scheiterte, das Seil riss. Der Häftling stürzte noch innerhalb der Justizanstalt zu Boden und wurde dabei verletzt. Eine Sprecherin des Justizministeriums bestätigte den Vorfall gegenüber noe.ORF.at, in einer Stellungnahme hieß es, dass „der Fluchtversuch durch das engagierte und rasche Einschreiten eines Justizwachebediensteten verhindert werden“ konnte.

Erfolglose Fahndung

Mehrere Beamte eilten dem Insassen nach dem Absturz zu Hilfe. Er wurde ins Landesklinikum St. Pölten gebracht und befindet sich derzeit in medizinischer Behandlung. Die beiden mutmaßlichen Fluchthelfer wurden umgehend zur Personenfahndung ausgeschrieben, bisher aber ohne Erfolg. Weitere Personen seien nicht verletzt worden, heißt es.

Konkrete Angaben zum Häftling, etwa warum er in der Justizanstalt einsitzt, wollte das Justizministerium mit Verweis auf den Datenschutz nicht machen. Sämtliche Fluchtversuche würden laufend evaluiert, um daraus „vorhandene Sicherheitsmaßnahmen entsprechend zu adaptieren“. Hat ein Insasse bereits einen oder mehrere Fluchtversuche unternommen, gelten für diese Person erhöhte Sicherheitsmaßnahmen im Strafvollzug.