Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
Hans Schubert
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Kultur

150 Werke zeigen Nitschs Farbenwelt

An die 150 Werke des 2022 verstorbenen Aktionskünstlers Hermann Nitsch sind im Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt zu sehen. Die im Museum und der ehemaligen Kirche präsentierten Arbeiten sind vor allem großformatige Werke aus den letzten Jahren Nitschs.

Die Arbeiten bestechen durch völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, heißt es im Ausstellungskatalog. Als Kurator der Schau konnte Hubert Klocker, ein ausgewiesener Aktionismusspezialist, gewonnen werden. Es ist die zweite Nitsch-Ausstellung, die in Wiener Neustadt gezeigt wird, genau 25 Jahre nach der ersten. Die Werke stammen aus der Sammlung Werner Trenker, ergänzt um Leihgaben der Nitsch Foundation.

„Etwas Neues zu schaffen und zu gestalten ist das Schönste, das man als Mensch erleben darf. Mir ist es wichtig, Menschen mit meiner Sammlung zur Kunst zu führen und ihnen dadurch neue Welten zu eröffnen“, sagt Trenker zur Ausstellung. „Schon mit dem ersten erworbenen Kunstwerk von Hermann Nitsch, mit dessen außergewöhnlich schöner, froher und energievoller Farbenwelt habe ich Feuer gefangen für das Werk und den Menschen Hermann Nitsch.“

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Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Ausstellung „Farbenwelt“ in St. Peter an der Sperr
Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Nitsch Ausstellung Farbenwelt Wiener Neustadt
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Rita Nitsch (l.) mit Kunstsammler Werner Trenker und Sonja Zsolnai-Kasztler

„Überwältigender“ Ausstellungsort

Die gotische ehemalige Kirche St. Peter an der Sperr gebe den Werken von Nitsch den perfekten Raum. Die Wirkung der Bilder in dieser „wunderschönen Kirche mit ihren rohen Wänden und ihrer klaren, kühlen Architektur ist überwältigend“, meint Trenker, etwa wenn man das Licht in der Kirche, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, durch die riesigen gotischen Fenster über die pastosen Bilder wandern sieht. Dieser Funke der Begeisterung soll auf die Besucher dieser Museumssausstellung überspringen.

Wiener Neustadt positioniere sich laut Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) seit der Landesausstellung 2019 mehr und mehr als kulturtouristische Metropole im Süden Niederösterreichs. Die Ausstellung sei für die Stadt deshalb „eine ganz besondere Ehre und Bestätigung unseres Weges in der Kultur der letzten Jahre“.

Nitschs blumenfarbige Leuchtkraft

„Der Rahmen und die Bildauswahl für diese Ausstellung würde Nitsch sehr gefallen“, glaubt Nitschs Witwe Rita. Hermann Nitsch sagte 2019: „Es macht mir große Freude, mich bei meinen Arbeiten, die ich als Achtzigjähriger noch herzustellen vermag, auf die blumenfarbige Leuchtkraft der geschmierten Garbsubstanz zu konzentrieren. Mehr denn je ist mir die Auferstehung ein Prinzip.“

Auch Kurator Hubert Klocker sagt, dass Nitschs Welt in den letzten Jahren immer mehr zu Farbe und Licht und die Tragik der kathartischen Zerreißungsaktionen des o.m.theaters (Orgien Mysterien Theater, Anm.) im malerischen Spätwerk durch eine versöhnliche Energie in seiner Malerei sublimiert werde. Diese Entwicklung kann anhand der umfangreichen Bestände der Sammlung Trenker nun erstmals im Museum St. Peter an der Sperr exemplarisch nachvollzogen werden.