Tonkünstler Orchester musiziert mit dementen Menschen
ORF/Fatma Cayirci
ORF/Fatma Cayirci
Soziales

Mit klassischer Musik Erinnerungen wecken

Im Rahmen eines Workshops musizierten und tanzten Musikerinnen des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich in der Wohngemeinschaft „Marienhof“ in Wiener Neustadt mit an Demenz erkrankten Menschen. Die Musik soll Erinnerungen wachrufen.

In der Wohngemeinschaft leben die Bewohnerinnen und Bewohner in familienähnlichen Wohnverbünden, wo sie den Alltag gemeinsam bestreiten. Mit dieser Form möchte man für die Menschen Normalität schaffen, heißt es. Das Ziel ist, dass man die wichtigen Elemente im Leben behalten kann, die vor dem Einzug ins Heim präsent waren, so Hermann Heinrich, Geschäftsführer des Marienhofs gegenüber noe.ORF.at.

Zu dieser Normalität zählen auch kulturelle Aktivitäten. „Mit diesem Projekt wollten wir den Menschen, die unsere Konzertsäle nicht mehr so leicht erreichen können, die Möglichkeit geben Musik hautnah zu erleben“, erzählte Sara Franchini, Musikvermittlerin und Musikpädagogin des Tonkünstler-Orchesters.

Workshop „Musik schafft Beziehungen“

In der Wohngemeinschafft „Marienhof“ in Wiener Neustadt fand in Kooperation mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich erneut der musikalische Workshop unter dem Motto „Musik schafft Beziehungen“ statt. Die Musikerinnen und Musiker musizierten und tanzten gemeinsam mit den Demenzerkrankten Menschen.

Musik soll beim Sprechen helfen

Um mit den dementen Menschen während des Workshops besser umgehen zu können, haben sich die Musikerinnen des Orchesters mithilfe eines psychiatrischen Pflegers auf den Tag vorbereitet. „Wir haben dafür auch eine Weiterbildung gemacht. Es war ein langer Prozess und wir haben uns auch lange darauf vorbereitet – es war wirklich eine tolle Bereicherung für uns Musikerinnen“, so Franchini.

Getanzt, gesungen und musiziert wurde zu klassischen Musikstücken von Komponisten wie Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart oder Johann Sebastian Bach. „Manchmal trägt Musik zur Entspannung bei. Da haben wir festgestellt, dass dadurch auch das Sprechen stärker und besser zum Vorschein kommt. Das konnten wir auch hier während des Workshops sehr gut beobachten“, sagte die klinische Psychologin des Marienhofs, Kinga Faffelberger.