Mehr als 11.000 Laufbegeisterte sorgten beim Wachau-Marathon vor zehn Jahren für einen Teilnehmerrekord. Von diesen Zahlen ist man aktuell weit entfernt. Zweimal in Folge musste die Veranstaltung wegen der Covid-Pandemie abgesagt werden. Beim Comeback im Vorjahr waren 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start. Heuer erwartet Veranstalter Michael Buchleitner deutlichen Zuwachs.
„Wir werden 30 Prozent mehr Starter im Vergleich zum Vorjahr haben. Wir sind sehr froh, dass es wieder einen positiven Trend nach oben gibt. In der Wachau bieten wir größtmöglichen Laufgenuss in einer der schönsten Landschaften“, so Buchleitner im Gespräch mit noe.ORF.at. Dass die Teilnehmerzahlen dennoch deutlich niedriger sind als vor der Pandemie, hat für Buchleitner einen einfachen Grund.
„Ich glaube, dass die Leute aktuell schon auf ihr Geld schauen müssen. Es gibt derzeit extrem viele Unsicherheitsfaktoren mit der Inflation und dem Ukraine-Krieg. Viele Leute, die früher sechs bis sieben Veranstaltungen pro Jahr gelaufen sind, laufen jetzt vielleicht nur noch drei bis vier“, so der ehemalige Weltklasseathlet. Als Veranstalter müsse man deshalb ein entsprechend attraktives Angebot bieten.
Vom Kinderlauf bis zum Marathon
Die Läuferinnen und Läufer können wie schon in den vergangenen Jahren aus sechs verschiedenen Bewerben wählen: Von den Kinderläufen in Krems über den Viertelmarathon ab Achleiten (Bezirk Krems), den Halbmarathon ab Spitz an der Donau (Bezirk Krems) bishin zum Marathon ab Emmersdorf (Bezirk Melk). Vom Hobbyathleten bis zum Laufprofi kommen alle auf ihre Kosten.
Die 24. Auflage hat aber auch einige Neuerungen zu bieten. So wird es einen Medizincheck vor Ort geben, den alle Teilnehmer vor dem Start durchführen lassen können – zur Sicherheit, wie Buchleitner betont. „Mit diesem Service möchten wir einerseits das subjektive Sicherheitsgefühl für die Teilnehmer erhöhen und gleichzeitig gesundheitliche Risiken minimieren.“
Das Motto „Laufend Gutes tun“ wird heuer fortgesetzt. In Kooperation mit der Caritas wird Kleidung, die im Startbereich zurückgelassen wird, eingesammelt und zugunsten armutsbetroffener Menschen aufbereitet und verkauft. Jeder Teilnehmer, der kurz vor dem Ziel über eine Spendenmatte läuft, spendet einen Euro für einen guten Zweck.
Jagd auf Streckenrekord bei den Damen
Großer Wert wird beim Wachau-Marathon auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Durch kompostierbare Kleidersäcke, Finishermedaillen aus Holz und eine E-Fahrzeugflotte kann der Müll im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte reduziert werden. Die Zeitnehmungschips sind wiederverwendbar und werden nach dem Rennen eingesammelt.
Sportlich rechnet Buchleitner mit spannenden Rennen im Halbmarathon und mit einer Jagd auf den Streckenrekord bei den Damen. Morine Gesare Michir aus Kenia könnte die Bestzeit von 01:09:21 Stunden attackieren. „Die Rahmenbedingungen für einen Rekord müssen perfekt passen, aber er ist möglich“, so Buchleitner, der den Wachau-Halbmarathon 1998 selbst gewinnen konnte.