Firmensitz der Firma Ardo Austria Frost GmbH in Groß-Enzersdorf
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Warnstreik bei Tiefkühlproduzent Ardo

Beim Tiefkühlproduzenten Ardo Austria Frost in Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) sind am Montag die etwa 150 Arbeiterinnen und Arbeiter laut Gewerkschaft PRO-GE in den Warnstreik getreten. Die Belegschaft fordert 200 Euro netto mehr pro Monat.

Um 10.00 Uhr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, das soll mindestens noch bis zum Ende der Spätschicht andauern, teilte die Gewerkschaft PRO-GE mit.

Grund für den Warnstreik sei die Weigerung der Werks- und Konzernleitung, mit dem Betriebsrat über eine innerbetriebliche Lohnerhöhung zu verhandeln, so die PRO-GE: „Die Arbeiterbelegschaft fordert zur Abfederung der massiven Belastungen durch die Teuerung 200 Euro netto mehr Lohn im Monat.“

Erneuter Warnstreik für Mittwoch angekündigt

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zu einem Konzerngewinn von 78 Millionen Euro beigetragen, betonte der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Dietmar Breiner. „Wir fordern ernst gemeinte Verhandlungen auf Augenhöhe.“ Sollte es am Dienstag weiterhin keine Verhandlungsangebote vonseiten der Geschäftsführung geben, „werden ab Mittwoch erneut Maßnahmen von der Belegschaft gesetzt. Auch ein längerer Arbeitskampf und Produktionsausfall ist dann möglich“, kündigte PRO-GE-Landesgeschäftsführer Patrick Slacik an.

Ardo Austria Frost produziert etwa für Iglo und beliefert unter anderem die Lebensmittelketten Hofer, Billa und Spar. Etwa 300 Bäuerinnen und Bauern aus dem Marchfeld liefern beispielsweise Erbsen, Karotten und Spinat. Pro Tag werden 150 Tonnen Gemüse verarbeitet.

Ardo „bedauert“ die Situation

Vom Unternehmen selbst hieß es Montagabend, dass bei den Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst „die aktuelle Teuerung berücksichtigt“ werde. Zum Warnstreik sagte Michael Höbinger, Geschäftsführer von Ardo Austria Frost, dass man die Situation bedauere. Man sei „bemüht, die Angelegenheit schnellstmöglich zu klären und eine konstruktive Lösung zu finden“, so Höbinger.

Laut Ardo habe der konsolidierte Nettogewinn im Vorjahr für die gesamte Gruppe 17 Millionen Euro betragen. Ein Produktionsstopp aufgrund eines Streiks könne zu hohen Mengen an Lebensmittelvernichtung führen, heißt es vom Unternehmen.