„im Fokus“

Wegen E-Autos: Werkstätten rüsten um

Vor 15 Jahren hat die Firma Lucky Car in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) ihren österreichweit ersten Standort eröffnet. Seither ist das Unternehmen rasant gewachsen. Mit der steigenden Zahl an E-Autos müssen die Werkstätten nun vermehrt umgerüstet werden.

Die zunehmende Zahl an E-Autos stellt die Werkstätten vor einige Herausforderungen. Das beginnt bei der Ausstattung wie etwa speziell isoliertem Werkzeug und geht hin bis zum Personal, das für Service-Arbeiten an E-Autos entsprechend geschult werden muss. „Die Karosserie ist bei den meisten E-Autos aus Aluminium“, erklärt der Gründer und Eigentümer von Lucky Car, Ostoja Matic. Hier gehe es um den richtigen Umgang mit den Alu-Komponenten und dann weiter in Richtung Batterien und der Gefahr von Stromschlägen.

„Wir haben bei den Fahrzeugen ziemlich hohe Voltanzahlen – zwischen 100 und 400 je nach Hersteller – und das bedeutet Lebensgefahr“, so der gewerberechtliche Geschäftsführer und Werkstättenleiter des Lucky-Car-Standorts in Wr. Neudorf, Bastian Potucek. Werden nicht nur Reifen gewechselt, sondern wird direkt am Hochvoltsystem gearbeitet, wird der Arbeitsbereich mit Bändern bzw. Ketten abgesperrt.

Reparatur Werkstatt E-Autos Lucky Car
ORF
Wenn bei einem E-Fahrzeug wie etwa bei diesem Elektro-Lieferwagen am Voltsystem gearbeitet wird, wird der Bereich entsprechend abgesperrt

Ab dann darf nur noch geschultes Personal den Bereich betreten. „Das heißt, ein Lehrling oder jemand anderer, der dafür nicht ausgebildet ist, darf nicht einmal in die Nähe des Fahrzeuges kommen, weil sie ja nicht wissen, wo sie hingreifen dürfen“, erklärt Potucek. Erst wenn das Fahrzeug stromlos ist, kann man sich dem Auto wieder ohne Gefahr nähern.

Zahl der Standorte soll auf bis zu 80 erhöht werden

Generell bietet die Autowerkstättenkette Lucky Car seit fünf Jahren auch Dienstleistungen wie Ölwechsel oder „Pickerl“-Untersuchungen an. Das Hauptgeschäft seien aber nach wie vor Reparaturen von Lack- und Karosserieschäden. „Wir haben damals eine neue Methode entwickelt, Fahrzeuge kostengünstig zu reparieren“, erzählt Gründer und Geschäftsführer Matic. „In den Autohäusern hat man Ersatzteile meistens getauscht. Wir haben uns überlegt, dass man nicht alles tauschen muss. Wenn eine kleine Delle auftritt, kann man das ja reparieren.“

Auto Karosserie Schaden Unfall
ORF
Lack- und Karosserieschäden zählen nach wie vor zum Hauptgeschäft von Lucky Car

Daher machte sich Matic, der als Kind mit seiner Familie nach Österreich gekommen war, vor 15 Jahren auf die Suche nach einem Standort. Fündig wurde er im Bezirk Mödling. „Ein Freund hat mich angesprochen und gemeint, er hätte einen Standort für mich. Das war in Brunn am Gebirge“, erklärt der Gründer und Eigentümer.

In der Folge setzte er seine Idee um, samt „der knallgelben Farbe, damit es auch auffällt“. Mittels Franchising expandierte das Unternehmen anschließend rasant. Mittlerweile gibt es 45 Standorte in Österreich, zwei sind es in der Schweiz. Ziel ist es laut Matic, die Zahl der Standorte in Österreich auf bis zu 80 zu erhöhen.