mischer’traxler Ausstellung für das KinderKunstLabor
mischer’traxler studio
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Kultur

Kinderkunstlabor zeigt erste Schau

Im Sommer 2024 wird in St. Pölten ein neues Ausstellungshaus für Kinder und mit Kindern eröffnet: das sogenannte Kinderkunstlabor. Schon jetzt gibt es bis 1. Oktober in einer Ausstellung in der Landeshauptstadt erste Einblicke.

Die Perspektive der Kinder soll stets im Zentrum stehen, so die Vorgabe des Kinderkunstlabors. Was wünschen sich Kinder von ihrem Haus, wie soll das Gebäude aussehen, wie der umgebende Park? Antworten auf diese und noch viele andere Fragen wurden in den letzten Wochen versucht zu beantworten. Das Kinderkunstlabor wird zu je einem Drittel von Bund, Land und Gemeinde finanziert.

„Träume von Räumen“ soll Lust auf mehr machen

Man suchte und sucht gemeinsam Antworten. Und das soll nicht nur auf dieses Haus und auf die Landeshauptstadt beschränkt sein, so die Betreiber. Das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses ist nun im sogenannten Benedikthaus in der Wiener Straße 6 – 8 zu sehen. Die erste Ausstellung des Kinderkunstlabors vor der Eröffnung des Hauses trägt den Titel „Träume von Räumen“.

Rivane Neuenschwander Ausstellung für das KinderKunstLabor
Stefan Altenburger, Zürich/Kunstmuseum Liechtenstein
Rivane Neuenschwander, Chove Chuva (Regen regnet/Rain rains), 2002

Geöffnet ist sie bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr, samstags und sonntags von 10.00 bis 16.00 Uhr, Schul- und Kindergartengruppen nach Anmeldung. „Kinder und Jugendliche können sich dort in barrierefreien Schul- und Kindergartenworkshops, Gesprächen, Performances, Rundgängen und offenen Werkstätten mit Künstler:innen, Kunstvermittler:innen und Wissenschafter:innen austauschen“, heißt es auf der Website der Landeshauptstadt.

Erwachsene sind gefordert: „Wir sind eure Zukunft“

Folgende Künstlerinnen, Künstler und Designer stellen ihre Projekte aus, die zum Großteil in Zusammenarbeit mit Kindern entstanden sind: Christian Boltanski, Daniela Brasil, CollColl, Jimmie Durham, Peter Fritzenwallner, Christine und Irene Hohenbüchler, Toshiko Horiuchi MacAdam, Mars + Blum, Andrea Maurer, mischer’traxler (im Bild ganz oben die Skulptur „Zuckerhut“, 2023), Munira Mohamud, Ulrike Müller, Rivane Neuenschwander, Philippe Parreno, Laure Prouvost und Jakub Szczęsny.

Andrea Maurer Ausstellung für das KinderKunstLabor
Max Kropitz
Andrea Maurer, mit ohne genau daneben, 2023

Das Haus wird von vielen Menschen als ein außergewöhnliches Projekt bezeichnet, mit Kultur und Kulturvermittlung für Kinder und Jugendliche. Ganz wichtig sei die Zusammenarbeit eben schon in der Errichtungsphase zwischen den Planenden einerseits und den späteren jungen Benützerinnen und Benützern andererseits. Mona Jas, die Künstlerische Leiterin des Kinderkunstlabors: „Ein Kind hat das richtig formuliert: ‚Wir sind ja eure Zukunft, also müssen wir auch mitentscheiden.‘ Das ist einfach ein ganz anderes Denken!“

„Kinder ticken ähnlich wie Künstler“

Der Künstler Peter Fritzenwallner schildert seine Zusammenarbeit mit Kindern bei der Gestaltung der Skulptur „Moonhouse“: „Das ist deshalb so interessant, denn Kinder ticken so ähnlich wie Künstler. Vor allem in meinem Fall, denn bei meinen Maschinen und Performances verwende ich oft spielerische Objekte.“

Wie Text und Schrift einen Raum schaffen können, vermittelt die Installation „mit ohne genau daneben“ von Andrea Maurer. Sie arbeite mit der Sprache als Denkwerkzeug, erklärt sie. Durchaus auch mit neuen Spielregeln. Kinder seien viel freier im Kopf, das sollten wir Erwachsene uns manchmal auch als Vorbild nehmen: „Man braucht keine Kinderbespielung oder -bespaßung, sondern man braucht nur die Kinder machen zu lassen. Es ist sehr aufschlussreich, erkenntnisreich, philosophisch, witzig und klug.“