Als Bühnenbild dienen 505 Glühlampen auf zwölf schwarzen Rahmen, die einerseits Tiefenwirkung imaginieren, andererseits Assoziationen auf Revue und Show erlauben. So entsteht ein streng arrangierter Lichter-Hintergrund, aus dem die Personen auftauchen und in den sie sich wieder zurückziehen.
Regisseur Dominic Oley sorgt mit Wortwitz, Slapstick-Elementen und Transgender-Faxen für eine letztlich unterhaltsame Inszenierung, so Ewald Baringer (APA) in seiner Kritik. Oley verwendet die deutsche Übersetzung von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens mit gereimten Versen, was erstaunlich gut funktioniert und Molieres Sprachschärfe ironisch unterstreicht.
Die Titelrolle des Alceste gibt Julia Kreusch. Eine Menschenfeindin also? Nein, es bleibt schon beim Mann, dem Kreusch mit hängenden Mundwinkeln auch die griesgrämige Miene verleiht und ihn durchaus als Prototyp eines ungenießbaren Zeitgenossen karikiert. Tobias Voigt punktet sowohl als Acaste als auch als Eliante. Bettina Kerl spielt Philinte und Arsinoe, Caroline Baas die Celimene, Julian Tzschentke gleich vier Rollen, darunter Oronte und Clitandre. Ein wandlungsfähiges Ensemble, das die feine Komik auch mimisch umzusetzen versteht, so Baringer.