Strahlender Sonnenschein, Temperaturen deutlich über 25 Grad und Wind machten die 24. Auflage des Wachaumarathons heuer zur ultimativen Herausforderung. Das jährliche Ziel, die Streckenrekorde zu brechen, war so zwar außer Reichweite, die Top-Athleten kamen der Bestmarke 59 Minuten und 53 Sekunden aus dem Jahr 2016 aber sehr nahe.
Erwartungsgemäß stark waren die Eliteläuferinnen und -läufer aus Kenia. Im Halbmarathon setzte sich der im Vorfeld eher als Tempomacher gehandelte Peter Wahome-Murithi durch. Er bewältigte die 21,1 Kilometer lange Strecke von Spitz nach Krems in 1:01:54 Stunden, was bei den heurigen Verhältnissen als Topleistung einzustufen ist. Er führte vor seinen Landsleuten Isaac Kipkemboi-Too und Castor Omwena-Mogeni einen kenianischen Dreifacherfolg an.
Hinter den Top drei kam aber bereits der beste Österreicher im Ziel im Stadtpark in Krems an. Der Wiener Polizeisportler Mario Bauernfeind gewann erst am Donnerstag in Salzburg einen Businesslauf und holte sich noch am Samstag in Wien den Staatsmeistertitel über 10.000 Meter ab.
„Dauerläufer“ Bauernfeind bester Österreicher
In der Wachau verpasste Bauernfeind als Vierter in 1:10:02 Stunden nur um drei Minuten einen Podestplatz. „Die Bedingungen waren sehr warm und ab Kilometer zehn auch windig. In Verbindung mit der Vorbelastung der letzten Tage muss ich mit der Zeit zufrieden sein“, so Bauernfeind nach seinem dritten Rennen in vier Tagen, das er großteils ohne Windschatten allein bestritt. „Ich hätte mir gewünscht, dass vielleicht zwei oder drei Leute da sind, die mit mir gemeinsam gegen den Wind kämpfen, aber wenn keiner da ist, muss man es auch alleine durchziehen können.“ Bauernfeinds nächster Einsatz ist der Frankfurt-Marathon Ende Oktober.
Auch bei den Frauen ging der Sieg im Halbmarathon nach Kenia. Gesare-Michira Morine wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und lief in 1:13:16 Stunden in einer eigenen Liga. Zweite wurde die Hollabrunnerin Ines Preiß mit gut zwölf Minuten Rückstand. „Ich hatte zum Glück einen sehr guten Pacemaker und so war es ein bisschen einfacher für mich. Die Stimmung und das Anfeuern haben mich auf den letzten Metern zum Ziel nochmal beflügelt. Da war ich schon ziemlich fertig“, freute sich Preiß. Auch Platz drei ging dank der Wienerin Julia Jakob nach Österreich.
Heimsieg im Marathon
Traditionell ohne Eliteläufer ging der Marathonbewerb über 42 Kilometer von Emmersdorf nach Krems über die Bühne. Den Sieg sicherte sich der Wiener Clemens Sigl, der schon im Vorjahr Zweiter war. Heuer konnte er seine Zeit auf 2:44:29 Stunden verbessern, womit er sich nur 13 Sekunden vor dem Wiener Robert Weihs durchsetzte. „Unglaublich, dass sich das bei diesen Temperaturen noch immer so schnell ausgegangen ist. Ich muss auch meinem Verfolger danken, denn hätte der nicht so viel Druck gemacht, wäre ich sicher langsamer geworden.“
Bei den Frauen war die Amerikanerin Ashley Kempton die Schnellste. Sie gewann in 3:14:50 Stunden vor den Klosterneuburgerin Ilse Wieshuber und der Steirerin Karin Rosenberger. Die Siege im Viertelmarathon, der über elf Kilometer von Achleiten nach Krems führte, gingen an den Amstettner Sebastian Waldschütz und Barbara Kiener vom URC Langenlois.