Der Eingangsbereich eines Spitals mit den Richtungsweisern „Kreißsaal“ und „Unfall“
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Spitäler: Höchststand an Mitarbeitern

In den Spitälern in Niederösterreich sind aktuell etwa 1.700 Betten frei, die Versorgung sei gesichert, heißt es von der Landesgesundheitsagentur (LGA). Die Personalsuche sei zwar „herausfordernd“, man verzeichne aber zugleich „einen Höchststand an Mitarbeitern“.

Die Ärztekammer fordert einen Runden Tisch mit der Politik, um drängende Probleme wie „monatelange Wartezeiten auf Operationen, überfüllte Ambulanzen und Spitalpersonal am Limit“ anzugehen, als wichtiger Punkt wird dabei die Patientensteuerung gesehen. Ein APA-Rundruf hat die aktuelle Lage in den Krankenhäusern der Bundesländer erhoben. Dabei zeigt sich, dass in Niederösterreich mit Stand Dienstag 1.700 Betten frei sind. „Das heißt, keine Niederösterreicherin und kein Niederösterreicher muss sich sorgen, keinen Platz zu bekommen und nicht versorgt zu werden“, teilte die Landesgesundheitsagentur (LGA) mit.

Aufgrund Personalmangels seien derzeit drei Prozent der Betten gesperrt, im April etwa seien es 3,6 Prozent gewesen. Es gebe sowohl standortspezifische Unterschiede im Personalbedarf als auch Mangelfächer, „dennoch verzeichnen wir in Niederösterreich aktuell einen historischen Höchststand bei unseren ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die LGA. Zurückzuführen sei das auf umfangreiche Recruiting-Maßnahmen. „Nie zuvor haben so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niederösterreichs Kliniken gearbeitet: 24.000, davon fast 4.300 Ärztinnen und Ärzte.“

Hohe Teilzeitquote

Die Personalsuche sei jedoch – wie in vielen anderen Branchen – herausfordernd. Einerseits sei das auf den großen Leistungsumfang zurückzuführen, andererseits machten eine hohe Teilzeitquote von mehr als 50 Prozent und das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz die Besetzung herausfordernd. Saisonal bedingte Ausfälle aufgrund von Krankenständen kämen hier noch hinzu.

Die Patienten kämen ganz generell „wegen der gleichen Leiden und Erkrankungen wie vor Corona“, teilte die LGA mit. Das aktuelle Niveau im Operationsgeschehen entspreche annähernd dem vor der Pandemie.

Schon jetzt mehr Krankenstände

Beim Personal sei schon jetzt ein steigendes Krankenstandsgeschehen zu erkennen. Zu erwarten sei, dass sich dieses „linear zum saisonalen Infektionsgeschehen“ erhöhen werde. Gleichzeitig würden laufend Maßnahmen gesetzt, verwies die LGA etwa darauf, Krankenstandsrückkehr-Gespräche etabliert zu haben, um auf die Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen.

Das steigende Infektionsgeschehen werde sich grundsätzlich auch in der Bevölkerung widerspiegeln. Erkrankungen wie Pneumonien oder stationäre Aufenthalte durch Infekte „werden saisonal wohl besonders bei Risikogruppen steigen“.