Chronik

Rettungshunde auf Weltmeisterkurs

Mehr als 140 Teilnehmer aus 25 Nationen treten bei der 27. IRO Rettungshunde-WM in Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) gegeneinander an. Jörg Klapper und sein Hund Cooper wollen dabei ihren Weltmeistertitel in der Sparte Trümmersuche verteidigen.

29 Rettungshundeteams gehen in diesem Jahr für Österreich an den Start und die Medaillenchancen stehen gut. Jörg Klapper vom Österreichischen Verein der Diensthundeführer (ÖVD) belegte mit Hund Cooper bei der letztjährigen Weltmeisterschaft den ersten Platz in der Trümmersuche und hofft, den Titel verteidigen zu können. Wie gut sie sich im Ernstfall aufeinander verlassen können, haben die beiden vor wenigen Monaten beim Erdbebeneinsatz in der Türkei bewiesen.

Ob Jörg Klapper, dem Lokalmatador aus Wiener Neustadt die Titelverteidigung gelingt, hängt von vielen Faktoren ab, etwa der Windrichtung, der Tagesverfassung seines Hundepartners und einem Quäntchen Glück, wie er mit einem Lächeln im Gespräch mit noe.ORF.at betont: „Es wird hart, weil es sehr viele und auch sehr viele gute Teams im Bewerb gibt.“ Vorbereitet haben sich die beiden aber intensiv: „Wir trainieren Teilbereiche wie Unterordnung, Gerätetraining, Konditionstraining oder Suche und das Ganze drei bis fünf Mal in der Woche, aber das geht so in einander über, weil Cooper ja auch mein privater Hund ist und zur Familie gehört.“

Auf die Mensch-Hund-Beziehung kommt es an

Bei sportlichen Wettkämpfen zeigt sich, welches Mensch-Hund-Team am besten harmoniert. Beurteilt wird bei der Weltmeisterschaft das Können der Teams nach den verschiedensten Kriterien. Neben der Lenkbarkeit, Suchintensität, Beweglichkeit und Selbstständigkeit des Hundes wird auch die Taktik des Hundeführers genau unter die Lupe genommen.

Für Zuschauer, die zum ersten Mal bei der Trümmersuch-Bewerb verfolgen, überrascht vielleicht, dass der Hundeführer nur hinter einer Absperrung stehen, seinem Hund Anweisungen geben darf. „Das ist natürlich die sportliche Variante. Im Einsatzgeschehen ist der Führende sehr nahe am Hund, weil das sonst zu gefährlich wäre für das Tier. Im Sportwesen wollen wir natürlich sehen, ob der Hundeführer seinen Partner auch aus großer Entfernung lenken und einsetzen kann“, erläuterte Alois Balog, der Präsident der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO) die Bewertungskriterien.

Austragung in der Steiermark und in Niederösterreich

Alois Balog, der Präsident der Internationalen Rettungshunde Organisation, blickt voller Freude auf das Sport-Großereignis: „Wir feiern in diesem Jahr unser 30-jähriges Bestehen und die Weltmeisterschaft mit so vielen Freunden verschiedener Nationen in unserer Heimat Österreich erleben zu dürfen, ist ein besonderer Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres."

In Stubenberg/Tiefenbach (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) in der Steiermark werden die Bewerbe Fährten- und Flächensuche sowie Unterordnung ausgetragen, in Eggendorf findet die Trümmersuche statt. „Wir mussten das teilen, weil wir für die Bewerbe ganz spezifische geografische Bedingungen brauchen. Gerade für die Fährten- und Flächensuche brauchen wir große Feld- und Waldstücke, die für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen bieten. Da gerade im Wald das Wild durch die Austragung verschreckt wird, sind wir der örtlichen Jägerschaft und den Waldbesitzern sehr dankbar“, erklärt Balog abschließend.