Neue Technologie mit Brille und App für die mobile Pflege wird unter der Leitung der FH Wiener Neustadt erforscht
WU Wien
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Wissenschaft

Mit der Datenbrille gegen den Pflegemangel

Wie kann mobile Pflege angesichts des gegenwärtigen Fachkräftemangels neu gestaltet werden? Diese Frage stellt sich ein Forschungsteam unter der Leitung der FH Wiener Neustadt und arbeitet an einer neuen Lösung mit Datenbrillen und App.

Wenn Menschen ihren Alltag im Alter nicht mehr alleine bewältigen können, gleichzeitig aber Zuhause leben möchten, geht das oft nur mit Unterstützung von mobilen Pflegeteams und Angehörigen. Wie diese Situation für alle mithilfe neuer Technologien verbessert werden kann, wird derzeit im Projekt „Care about Care“ unter der Leitung der FH Wiener Neustadt erforscht, in Kooperation mit der WU Wien, dem Hilfswerk Niederösterreich und anderen, teils internationalen Partnern.

Im Zentrum der Forschung stehen die Pflege- und Betreuungskräfte, die sich im Bedarfsfall über eine eigens entwickelte Software und speziellen Datenbrillen Unterstützung von Expertinnen und Experten holen können. „Bisher haben diese Abstimmungen meist über Telefon stattgefunden, was aber zu Fehleinschätzungen führen kann", sagt Cornelia Schneider, die vonseiten der FH Wiener Neustadt federführend an dem Projekt beteiligt ist.

Neue Technologie mit Brille und App für die mobile Pflege wird unter der Leitung der FH Wiener Neustadt erforscht
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Durch Datenbrille sollen Bilder direkt an Expertinnen übermittelt werden, die die mobilen Pfleger im Bedarfsfall unterstützen

Eingebautes Lineal bestimmt Ausmaße

Derzeit arbeite man daher an einer Lösung mit Datenbrille und App, die Bilder in Echtzeit von den Pflegekräften an die Expertinnen und Experten übermitteln und automatisch in die elektronische Pflege- und Betreuungsdokumentation hochladen. „So können beispielsweise Wundmanager eine Wunde direkt begutachten und mit eingebauten Tools, wie einem digitalen Lineal, die Ausmaße genau bestimmen“, erklärt Schneider.

Eine erste Testphase habe gezeigt, dass die Brillen und die App vom Pflegepersonal „als echte Unterstützung gesehen" werden, betont Schneider. Einige Funktionen müssten nun überarbeitet bzw. überprüft werden. Ein Vorteil dieser Lösung sei, dass die Software auf Servern in Österreich betrieben werden könne und sensible Daten damit sicher seien. Zudem sei die Lösung nachhaltig: „Durch die deutlich effizientere Behandlung können nicht nur viel Zeit, sondern auch viele gefahrene Kilometer eingespart werden“, sagt Schneider.