Handy
Anna-Marleen Marchetti/ORF
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Gesundheit

Neues Pflaster kann Fieber messen

Im Landesklinikum Wiener Neustadt ist das sogenannte Fieberpflaster getestet worden. Dieses Pflaster hat einen Sensor eingebaut und kann die Temperatur der Patientinnen und Patienten kontinuierlich messen. Das Personal soll dadurch entlastet werden.

Musste man das Fieberthermometer bisher etwa mehrere Sekunden unter die Achsel stecken oder in den Mund nehmen, funktioniert das mit dem Fieberpflaster per Knopfdruck – denn in dem neuen Pflaster, das auf der Haut aufgeklebt wird, ist ein Temperatursensor eingebaut. Die Fieberthermometer-App zeichnet Temperaturkurven auf.

Über ein Auslesegerät, etwa ein Smartphone, können gesammelte Daten anschließend abgelesen und mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. Infektionen und Erkrankungen sollen dadurch schneller erkannt werden. Das Pilotprojekt lief von März bis Juli dieses Jahr im Landesklinikum in Wiener Neustadt.

Patient
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Das Fieberpflaster wird angebracht

Während der Testphase kam es laut Arzt Karl Renner zwar hin und wieder zu technischen Hindernissen, die noch nicht ganz ausgereift seien, mit den Ergebnissen war der Mediziner trotzdem zufrieden. Deshalb ist er vom Pflaster überzeugt: „Ich glaube, dass es in Zukunft einen Mehrwert bringt, weil es eine Entlastung für das Pflegepersonal bringen soll und das ist in Zeiten wie diesen ein sehr wichtiger Punkt.“

Die Idee für das Fieberpflaster hatte der steirische Entwickler Werner Koele bereits vor sechs Jahren. Seine Intention war es, Technologie und Medizin zu vereinen. Mit dem Pflaster konnte er eine technologische Lösung mit Mehrwert schaffen, wie er gegenüber noe.ORF.at erzählte: „Fiebermessen bei Kindern ist sehr schwierig, Fiebermessen im Klinikum braucht sehr viel Zeit und SteadyTemp (Anm.: die Fieber-App) kann beides adressieren.“

Pflaster
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Das Fieberpflaster hat einen Sensor eingebaut

Kontaktlose Datenübertragung

Die Übertragung der Daten vom Pflaster auf das Smartphone oder Auslesegerät funktioniert kontaktlos über "Near Field Communication“ (NFC). Die meisten kennen die Funktion aus dem Alltag, wenn beispielsweise an der Kassa mit dem Handy bezahlt wird. Diese Funktion benötigt laut Koele keinen Funk und sei deshalb auch für Patientinnen und Patienten vorteilhaft.

Sechs Pilotprojekte wurden in Österreich bereits abgeschlossen, weitere sind in Planung, heißt es. Die Produkte werden zum Teil auch in Stockerau (Bezirk Korneuburg) produziert. Das Pflaster gibt es nicht nur für Spitäler, sondern auch für den privaten Gebrauch, wie der Entwickler betonte.