CoV-Impfstoffdose auf Fließband
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Coronavirus

Ärzte: CoV-Impfstoff teilweise nicht erhältlich

Nachdem Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kritisiert hat, dass Termine für CoV-Impfungen bei Hausärztinnen und Hausärzten schwer verfügbar sind, spielt die niederösterreichische Ärzteschaft den Ball zurück. Es gebe Probleme bei der Bestellung und Lieferung.

Von Unsicherheiten, ob sie genügend Impfstoff erhält, erzählt eine praktische Ärztin aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling). Eine Fehlermeldung sei auf der Bestellplattform des Bundes aufgepoppt, sie habe aber weiteren Impfstoff aufgrund bereits getätigter Terminvergaben dringend benötigt. Vielen Kolleginnen von ihr sei es auch so gegangen. Eine Ärztin aus Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) berichtet ebenso von stundenlangen Wartezeiten bei der Bestellung.

Das seien keine Einzelfälle, kritisiert der Verein Hausarzt:konkret in Vertretung der Hausärztinnen und Hausärzte in Niederösterreich. Der Bestellvorgang, der über die Bundesbeschaffungsagentur läuft, bringe einige Probleme mit sich. Auch die Bestellung von mangelnden Medikamenten wie Antibiotika sei teilweise sehr schwierig.

Ärzteschaft: „Rauch schiebt Verantwortung von sich“

„Anstatt einwandfreie Abläufe bei der Beschaffung von Impfstoffen und wichtiger Medikamente zu garantieren, schiebt Minister Rauch jegliche Verantwortung von sich“, so Max Wudy, Vertreter des Vereins Hausarzt:konkret, sowie Vizepräsident der niederösterreichischen Ärztekammer. Er reagiert damit auf die Kritik von Gesundheitsminister Rauch an den Abläufen der CoV-Impfung in den Ordinationen – mehr dazu in Rauch macht Druck bei CoV-Impfungen (news.ORF.at; 24.9.2023).

Rauch sei jetzt gefordert und solle dafür sorgen, dass „endlich ausreichend Impfstoff vorhanden ist“ und dass die „Bestelllogistik für Ordinationen einwandfrei funktioniert“, so Hausarzt:konkret. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, insgesamt wurden in Niederösterreich bereits 39.900 Dosen bestellt, Stand Dienstag wurde rund die Hälfte der Dosen ausgeliefert. Üblicherweise dauere es zwischen Bestellung und Anlieferung zwei Werktage. Über Probleme sei nichts bekannt.

Genügend Impfstoff vorhanden

Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) heißt es, grundsätzlich sei genügend Impfstoff vorhanden. Die Zahl der Bestellungen sei in letzter Zeit gestiegen. 300 Ärztinnen und Ärzte hätten sich in Niederösterreich bereit erklärt, die Covid-Impfung auch für fremde Patientinnen und Patienten anzubieten.

Die Ärztekammer Niederösterreich spricht davon, dass die Covid-Impfung in den Ordinationen „jederzeit möglich“ sei. Mehr als 50.000 Impfdosen seien seit Anfang September bestellt worden und viele von diesen seien bereits ausgeliefert und zum Teil auch schon verimpft worden, meint Harald Schlögel. Präsident der Ärztekammer Niederösterreich.