Skarabäus-App
ORF/Tobias Hollerer
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Chronik

Digitalisierung: App hilft beim Mülltrennen

Vom Glasfaserkabel über das digitale Amt bis hin zur Telemedizin: Die Digitalisierung gehört bereits vielerorts zum Alltag in den Gemeinden dazu. Im Wertstoffzentrum in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) etwa erleichtert sie die Mülltrennung.

Mit der App Skarabäus erhalten Nutzerinnen und Nutzer einen erweiterten Zugang zum Wertstoffzentrum. Damit können sie ihren Müll von Montag bis Samstag von 7.00 bis 19.00 Uhr dort entsorgen – auch wenn gerade kein Personal vor Ort ist.

„Wenn man zum Beispiel neue Möbel kauft und einen Bus hat, dann kann man die alten Möbel gleich zum Sammelzentrum bringen und nicht erst bei dem Termin, der früher ein- bis zweimal im Monat war“, erklärte der IT-Verantwortliche Markus Punz die App.

Das Wertstoffzentrum wird zu bestimmten Zeiten nach wie vor von Personal betreut, vieles können die Nutzerinnen und Nutzer jedoch nun auch ohne persönliche Betreuung und ohne fixe Abgabezeiten erledigen. Die App hilft zudem beim Mülltrennen und erinnert an Entsorgungstermine.

Wertstoffzentrum
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Mit der App erhalten Nutzerinnen und Nutzer einen erweiterten Zugang zum Wertstoffzentrum in Wilhelmsburg

Digitalisierung als Chance und Herausforderung

Digitalisierung findet aber nicht nur bei der Mülltrennung, sondern mittlerweile in zahlreichen Bereichen statt. Der Umgang mit diesen digitalen Möglichkeiten müsse jedoch gelernt sein, hieß es bei einer Veranstaltung des niederösterreichischen Gemeindebunds, wo über die Chancen und Herausforderungen diskutiert wurde.

Generell solle bei Digitalisierungsprojekten der positive Nutzen im Fokus für die Bevölkerung stehen. „Wo wir die Systeme so bauen, dass wir eine bessere Gesundheit, eine bessere Mobilität und eine bessere Bildung für unsere Kinder haben. Das ist digitaler Humanismus. Das wäre die Herangehensweise, die wir stark empfehlen“, so Martin Giesswein von der WU Executive Academy bei der Veranstaltung. Immer mehr Firmen sowie auch die öffentliche Hand würden so vorgehen, so Giesswein weiter.

Ängste bei der Digitalisierung überwinden

Auch im Gesundheitsbereich sei die Digitalisierung längst angekommen, wie etwa bei der Entwicklung des Pilotprojekts Community Nurse, hieß es. Gerade im Gesundheitsbereich gelte es jedoch, Ängste in den Gemeinden zu überwinden. „Menschen glauben, es werden Ärzte wegrationalisiert, es wird ein Notarzt wegrationalisiert, irgendwelche Stützpunkte wegrationalisiert und das muss man einfach kommunizieren, dass das nicht Sinn der Sache ist“, so Nicole Kordina vom Notruf Niederösterreich. „Es geht einfach nur darum, schnellstmöglich Hilfe an den richtigen Ort zu bringen.“

Und auch in anderen Bereichen sind Dienstleitungen ohne Digitalisierung nicht möglich. „Eine Nahversorgung, die 24 Stunden offen ist, geht nur digital. Ein Landarzt, der möglicherweise über Telemedizin arbeitet und damit auch am weiten Land tätig ist, geht nur digital“, so der Präsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes Johannes Pressl (ÖVP).

Skarabäus-App
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Die App erinnert unter anderem auch an Entsorgungstermine

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ergänzte: „Jeder von uns realisiert, dass Digitalisierung im privaten, als auch im beruflichen Bereich angekommen ist. Unsere Aufgabe ist es, alles zu tun, dass Digitalisierung eben einen Mehrwert darstellt für Land und Leute.“ Digitalisierung könne und solle den persönlichen Kontakt jedoch nicht ersetzen. Vielmehr sollen sich persönliche und digitale Angebote auch künftig ergänzen.