Christina Gansch
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Kultur

Jung-Opernstar zeigt neue musikalische Seite

Christina Gansch, der Jung-Opernstar aus dem Mostviertel, zeigt am Sonntag beim Festival „Musica Sacra“ erneut eine unbekanntere Seite ihres musikalischen Könnens: Sie singt im Dom zu St. Pölten ein Bach-Programm.

Die alte Musik liegt Christina Gansch sehr am Herzen. „Wenn ich die Chance bekomme und es in meinem Terminkalender unterbringen kann, dann will ich das unbedingt machen. Ich liebe die Musik des Barock“, schwärmte die Sopranistin im Interview mit noe.ORF.at. Sie singt die Kantate von Johann Sebastian Bach „Jauchzet Gott in allen Landen“ (BWV 51) für Sopran Solo.

Dieses virtuose Stück wurde vom St. Pöltener Dom-Organisten und künstlerischen Leiter des Festivals Ludwig Lusser für Orgel, Trompete und Sopranstimme neu eingerichtet. Ebenfalls in einer Bearbeitung werden Auszüge aus der Kantate „Bleib bei uns denn es will Abend werden“ (BWV 6). Vor rund einem Monat sang sie auch die weibliche Solopartie in Haydns „Schöpfung“ beim Eröffnungskonzert im St. Pöltener Dom bei „Musica Sacra“.

Von St. Pölten aus in die Welt der großen Opernhäuser

Christina Gansch wohnt seit geraumer Zeit in St. Pölten. Hier ist sie zur Schule gegangen und hat sich nach den Berufseinschränkungen während der Pandemie mit ihrer Familie niedergelassen. Ihr Mann ist wie sie Opernsänger mit der Stimmlage Bass. „Für uns war während und nach Corona die Zeit gekommen, in der wir uns entscheiden wollten, wo wir uns niederlassen. Und da war St. Pölten ein sehr interessanter Platz: Einerseits nicht weit von meiner Familie in Kirchberg an der Pielach entfernt, andererseits ist man von hier aus schnell einmal in Wien, in Salzburg und in London oder Paris.“

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ORF-NÖ-Redakteur Hannes Steindl traf Christina Gansch zum Interview

Christina Gansch ist es gelungen, nach der Pandemie dort fortzusetzen, wo ihre Karriere davor unterbrochen wurde – bei den Salzburger Festspielen. Heuer war die junge Sängerin in Salzburg sehr erfolgreich, in der Produktion mit Bohuslav Martinůs Oper „The Greek Passion“. Nun kommen auch jene Direktoren der internationalen Opernhäuser auf sie zu, die sie als Nachwuchs-Sängerin bereits engagiert hatten: Covent Garden in London, das Opernhaus von San Francisco.

Familienleben und Auftritte müssen koordiniert werden

In der Covid-bedingten Unterbrechung brachten die jungen Ganschs zwei Kinder auf die Welt. Nun heißt es den Terminplan darauf abzustimmen. „Wir versuchen einander mit den Engagements abzuwechseln, jetzt im Herbst singt mein Mann an der Volksoper, danach bin ich in San Francisco und London“, damit zumindest einer von den beiden bei der Familie ist, meint sie. Sonst nehmen die beiden die Kinder sehr viel mit auf ihren Konzertreisen, denn das gemeinsame Familienleben ist ihnen wichtig, betont Christina Gansch.

Jung-Opernstar zeigt neue musikalische Seite

Christina Gansch, der Jung-Opernstar aus dem Mostviertel, zeigt am Sonntag beim Festival „Musica Sacra“ erneut eine unbekanntere Seite ihres musikalischen Könnens: Sie singt im Dom zu St. Pölten ein Bach-Programm.

Sie selbst habe singen gekonnt bevor sie geredet habe, erzählte ihre Mutter bei einem früheren Besuch auf dem Bauernhof in Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten). Und bekanntlich fällt, gerade in Sängerfamilien, der Apfel nicht weit vom Stamm. Die Zukunft wird weisen, ob auch bei den Kindern von Christina Gansch die Liebe zum Gesang durchschlägt. Sie wird jedenfalls wegen ihres warmen Soprantons und ihres schauspielerischen Talents gerne an den großen Opernhäusern der Welt gebucht.