A2 Südautobahn
ORF.at/Christian Öser
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politik

Tempo 100: Grüne Kampagne mit ÖVP-Gegenwind

Niederösterreichs Grüne haben am Montag eine landesweite Kampagne für Tempo 100 für Verbrennungsmotoren auf Autobahnen gestartet. Mit einer Geschwindigkeitsreduktion würde das Land maßgeblich zur CO2-Einsparung beitragen, sagt Landessprecherin Helga Krismer.

„Stinker – Runter vom Gas – Tempo 100 für Verbrenner“ lautet das Motto, unter dem die Grünen Niederösterreich am Montag eine landesweite Kampagne für Tempo 100 für Verbrennungsmotoren auf Autobahnen gestartet haben. Die Landesregierung und auch die ÖVP auf Bundesebene sollten „endlich die Ärmel aufkrempeln und diese einfache und schnelle Maßnahme beschließen“, sagte Helga Krismer beim Auftakt in Mistelbach.

Mit Plakaten auf Großflächen, in Schaukästen, mit Flyer, Inseraten, Aufrufen in sozialen Medien und in persönlichen Gesprächen sowie durch einen entsprechenden Antrag des Landtagsklubs „werden wir versuchen, die Bevölkerung und auch die Politik zum Nachdenken und Umdenken zu bringen, Diesel- und Benzin-Fahrzeuge auf Autobahnen für das Klima zu bremsen“, betonte Landesgeschäftsführer Hikmet Arslan.

Start der Tempo 100 Kampagne der Grünen Niederösterreich
Ursula Köhler, ORF
Mit einer Kampagne wollen die Grünen ein „Umdenken“ bewirken. Im Bild: Landessprecherin Helga Krismer und Landesgeschäftsführer Hikmet Arslan

Mit einer Geschwindigkeitsreduktion würde das Land maßgeblich zur CO2-Einsparung beitragen, begründete Helga Krismer in Mistelbach die Initiative. Niederösterreich könnte so ein entsprechendes Signal in Richtung Bund abgeben. Krismer fordert die anderen Parteien im Landtag auf, einen entsprechenden grünen Antrag zu unterstützen und sich zu einer gesetzlichen Änderung auf Bundesebene für Tempo 100 für Verbrenner einzusetzen.

ÖVP für Tempo 100 nicht zu haben

Am Montag reagiert Niederösterreichs ÖVP-Klubobmann Jochen Danninger mit einer klaren Absage an die Kampagne. „Mit der Volkspartei Niederösterreich wird es kein generelles Tempo 100 auf unseren Autobahnen geben", äußerte er sich via Aussendung und sparte dabei nicht mit Kritik: „Das kann nur jemand ernsthaft fordern und noch dazu plakatieren, dessen Horizont an der Wiener Stadtgrenze endet“, so Danninger.

Die „breite Mitte der Bevölkerung lehne eine solche Bevormundung“ Danninger zufolge ab. „Das ist nichts anderes, als ein weiterer Versuch mit grüner Ideologie die Lebensfreiheit der Menschen in Österreich einschränken zu wollen – auf Kosten der Pendlerinnen und Pendler, die auf ein Auto angewiesen sind. Zeitgleich lacht uns die halbe Welt bereits wegen des sturen Verbrennerverbots der Europäischen Union aus.“