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Tierheime am Limit: Zahl der Tiere steigt

Immer mehr Tiere müssen in den acht niederösterreichischen Tierheimen versorgt werden, teilweise habe man keinen Platz mehr für im Privatbereich abgegebene Tiere und sei „übervoll“ wie es vom Tierschutzverein St. Pölten heißt.

Fast jedes zweite Tier, das in den niederösterreichischen Tierheimen abgegeben wird, ist eine Katze. Freilaufende Katzen müsse man aber kastrieren: Das werde oft ignoriert und führe zu vielen abgegebenen Tieren, heißt es vom Tierschutzverband. Dafür fehle das Personal.

Es werde besonders am Land oft ignoriert, doch eigentlich besteht seit 2005 eine verpflichtende Kastration von Katzen, die Freigang genießen, heißt es vom Tierschutzverband. Was folgt, ist jede Menge Nachwuchs, um die sich die Besitzerin oder der Besitzer dann zu oft nicht kümmern kann, viele der Tiere landen im Tierheim.

Katzen und Hunde werden am öftesten abgegeben

Mittlerweile ist jedes zweite Tier, das in den niederösterreichischen Tierheimen abgegeben wird, eine Katze. Am zweithäufigsten werden Hunde abgegeben, sie machen 25 Prozent der Tiere aus. Danach folgen Kleintiere, wie Kaninchen oder Meerschweinchen (11 Prozent) sowie Wildtiere, wie zum Beispiel Eichhörnchen (17 Prozent). Auch abgegebene Wildtiere werden immer mehr: „Die Leute bringen uns teilweise kleine Vögel in Schuhschachteln, die aus dem Nest gefallen sind“, so der Obmann des St. Pöltner Tierschutzvereins Willi Stiowicek.

Aber es sei ein genereller Trend: In den acht niederösterreichischen Tierheimen sei die Zahl der abgegebenen Tiere in den letzten zehn Jahren um knapp ein Fünftel gestiegen, heißt es vom Tierschutzverband. Die Zahl der zu versorgenden Tiere steigt stetig an, die Unterbringungsmöglichkeiten seien aber gleichgeblieben und „übervoll“. Teilweise habe man keinen Platz mehr für im Privatbereich abgegebene Tiere.

Hund aus dem Tierheim
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Hund Milli hat im Tierheim St. Pölten ein Zuhause gefunden, auch wenn die Tierheime mittlerweile sehr voll sind

Finanzierungsgespräche laufen

Die durch die Teuerung gestiegenen Kosten hätten die Tierheime teilweise nur durch Spenden und Marketing-Maßnahmen abfedern können. Aktuell befinde man sich deswegen in Finanzierungsgesprächen mit dem Land. „Wir würden zumindest gerne unsere Personalkosten gänzlich decken können“, so die Präsidentin des niederösterreichischen Tierschutzverbandes Andrea Specht.

Aus dem Büro der für die Tierheime zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) heißt es, man sei sich der Problematik bewusst, die steigenden Kosten würden auch die Tierheime treffen. Derzeit befinde man sich in laufenden Verhandlungen und sei um eine gemeinsame Lösung bemüht.