Handy
ORF
ORF
Chronik

1,4 Millionen Euro mit Polizeitrick erbeutet

Die Polizei hat drei Trickbetrüger ausgeforscht, die in Wien und Niederösterreich einen Schaden von insgesamt 1,4 Millionen Euro verursacht haben sollen. Gegenüber mehreren Opfern sollen sie sich als Polizei ausgegeben und ihnen ihr Vermögen abgeknöpft haben.

Zehn Fälle in Wien und Niederösterreich sollen auf das Konto des Trios – eines 25- und eines 22-jährigen Österreichers sowie eines 31-jährigen Kosovaren, alle in Wien wohnhaft – gehen. Die nach Angaben der Landespolizeidirektion in St. Pölten zum Teil geständigen Männer sind in der Justizanstalt Korneuburg in Haft. Die Beschuldigten wurden bereits am 16. März auf frischer Tat ertappt.

Betrüger holten Ersparnisse von Opfern ab

Die Vorgehensweise der Beschuldigten soll dabei stets die gleiche gewesen sein, heißt es bei der Polizei. Die Betrüger hätten telefonisch Kontakt mit den Opfern aufgenommen und sich als angebliche Polizisten ausgegeben. „Sie täuschten den Opfern vor, dass sie aufgrund behaupteter Indizien demnächst Opfer eines möglichen Einbruchdiebstahls werden könnten und ihr Vermögen zu Hause nicht sicher wäre.“

„Infolge wurde durch den falschen Polizisten angeboten, das gesamte Vermögen vorläufig sicherzustellen, bis die Gefahr eines möglichen Einbruches vorbei wäre. Im Anschluss kam ein angeblicher Polizeibeamter direkt zur Wohnadresse der Opfer, um deren Ersparnisse abzuholen“, berichtet die Polizei in einer Aussendung.

Ältestes Opfer 97 Jahre alt

Im Zuge der Ermittlungen mit Hausdurchsuchungen, Sicherstellung und Auswertung von Datenträgern sowie nach diversen Einvernahmen wurden dem Trio je zwei Taten im Bezirk Korneuburg und in Wiener Neustadt sowie je ein Polizeitrickbetrug in den Bezirken Tulln und Wiener Neustadt-Land sowie in Wien-Wieden, -Simmering, -Meidling und -Ottakring von Oktober 2022 bis März dieses Jahres nachgewiesen. Die Opfer waren 74 bis 97 Jahre alt.

Die Polizei appelliert, folgende Hinweise zu berücksichtigen:

  • Geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten – legen Sie auf!
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis.
  • Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
  • Halten Sie Rücksprache mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld.
  • Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst.
  • Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie nach, ob es diese Polizistin oder diesen Polizisten wirklich gibt.