Wirtschaft

Konkursverfahren von Buchgroßhändler eröffnet

Über das Vermögen des Buchgroßhändlers Medienlogistik Pichler-ÖBZ ist am Landesgericht Wiener Neustadt ein Konkursverfahren eröffnet worden. Eine neuerliche Sanierung ist nicht geplant, der Betrieb soll nach erfolgloser Investorensuche mit Jahresende eingestellt werden.

Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 7. Dezember anmelden. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet jeweils am 21. Dezember statt. Als Insolvenzverwalter fungiert jeweils Rechtsanwalt Thomas Wanek. „Ob bzw. in welcher Höhe die Gläubiger eine Quotenzahlung erhalten werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen“, teilte Alexander Klikovits vom KSV1870 zu den aktuellen Verfahren mit.

Bereits im Jänner war ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Von der vorgesehenen Quote von 20 Prozent war die Hälfte bereits bezahlt worden. Die restlichen zehn Prozent wären mit Jahresende fällig gewesen. Seit dem Frühjahr habe das Unternehmen u.a. nach einem Investor gesucht, doch Gespräche seien im Sommer gescheitert. Auf Grund von ausbleibenden Aufträgen und gesunkenen Umsätzen musste nun Konkurs angemeldet werden.

Schwerer Schlag für Verlagsbranche

Die Insolvenz von Medienlogistik Pichler-ÖBZ, des zweitgrößten Buchauslieferers in Österreich, hatte die heimische Verlagslandschaft in Aufregung versetzt. Betreut wurden rund 80 Verlage im In- und Ausland. Das Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) hat jährlich rund acht Millionen Bücher ausgeliefert.

Wegen der Insolvenz des Großhändlers schrieb das Kulturministerium eine mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Sonderförderung für Werbe- und Vertriebsmaßnahmen österreichischer Verlage aus. Die reguläre Verlagsförderung wurde um zehn Prozent auf 3,3 Millionen Euro erhöht.