Superintendent Lars Müller-Marienburg
APA/EPD/USCHMANN
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Religion

Lars Müller-Marienburg legt Amt nieder

Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Lars Müller-Marienburg, legt nach sieben Jahren sein Amt nieder. Dies erfolge laut Bekanntgabe vom Wochenende aus persönlichen Gründen, Müller-Marienburg spricht von einem Burnout.

Gegenüber noe.ORF.at gab Müller-Marienburg an, durch eine Burnout-Erkrankung längere Zeit „außer Gefecht gesetzt“ gewesen zu sein. Die Erkrankung habe zu dem Entschluss geführt, sein Amt zurückzulegen. Müller-Marienburg kündigte an, den Dienst der Kirche zu verlassen und sich „beruflich umorientieren“ zu wollen. Zunächst wolle er sich eine Auszeit nehmen und Reisen, so Müller-Marienburg. Eine Rückkehr in den Kirchendienst schloss der 46-Jährige nicht dezidiert aus.

Der Zeitpunkt des Abschiedsgottesdienstes und der Weg zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben, kündigte Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour an. Malekpour, die als höchste weltliche Repräsentantin gemeinsam mit dem Superintendenten die Diözese vertritt, bedauert dessen Schritt „außerordentlich“: „Lars Müller-Marienburg hat die Kirche in Niederösterreich in hervorragender Weise in der Öffentlichkeit vertreten und den Zusammenhalt zwischen den evangelischen Gemeinden in der Diaspora gestärkt.“

Durch seine „hervorragende Führungskompetenz und seine Motivationsfähigkeit“ sei es Müller-Marienburg gelungen, viele junge Pfarrerinnen und Pfarrer für den Dienst in Niederösterreich zu begeistern. Die Jugendarbeit sei nachhaltig gestärkt worden.

Ende nach sieben Jahren im Amt

Der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Michael Chalupka, drückte seinen Respekt für die „verantwortungsbewusste Entscheidung“ Müller-Marienburgs aus. "Insbesondere sein Einsatz gegen jegliche Form der Diskriminierung in der Gesellschaft bleibt vorbildhaft, ebenso seine prägende Kraft für eine lebendige, zeitgemäße Gottesdienstkultur, die er auf synodaler Ebene der gesamten Kirche zur Verfügung gestellt hat. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bedankte sich am Montag für die „hervorragende Zusammenarbeit“ bei Müller-Marienburg, der „viel zum sehr guten ökumenischen Klima in unserem Land“ beigetragen habe.

Müller-Marienburg wurde 1977 in Ansbach (Deutschland) geboren und studierte Evangelische Theologie in München. Nach seinem Vikariat in Linz und seiner Pfarramtskandidatenzeit in Pöttelsdorf (Burgenland) wurde er 2010 Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Innsbruck-Auferstehungskirche. Müller-Marienburg wurde 2016 zum Superintendenten gewählt. Er folgte auf Paul Weiland, der 2015 plötzlich im Amt verstorben war.