Es geht darum, medizinische Güter wie Blutkonserven, Blutproben, histologische Befunde, Gewebeproben oder Medikamente schnell und individuell zwischen den Standorten der Landesgesundheitsagentur (LGA) zu transportieren. Die ÖAMTC-Flugrettung arbeitet gemeinsam mit der LGA, Notruf NÖ, ecoplus und dem Drohnenentwickler Apeleon aus Mödling an der konkreten Umsetzung dieser Idee.
Die erste Pilotphase startet im nördlichen Waldviertel. In kaum besiedelten Gebieten soll die Testdrohne erstmals ohne Sichtverbindung unterwegs sein, circa 20 Kilometer und zunächst noch ohne heikler Fracht wie etwa einer Blutkonserve. Für solche Flüge ist derzeit eine Sondergenehmigung nötig. Schritt für Schritt will man sich dann in dichter besiedelte Gebiete vorarbeiten.
Viele logistische Fragen zu klären
In den kommenden Monaten gilt es, sämtliche Fragen bezüglich der Logistik zu klären. So müsse etwa eine Transportbox konstruiert werden, die für medizinische Güter geeignet ist, erklärte Benjamin Hetzendorfer von der ÖAMTC Flugrettung gegenüber noe.orf.at. Blutkonserven oder spezielle Medikamente müssen beispielsweise gekühlt transportiert werden. Weiters sei es wichtig festzulegen, wo etwa die Drohne bei den Landeskliniken landet, wer sie bedient oder wer die Fracht entgegennimmt, so Hetzendorfer.
Das Projektteam hat sich laut Hetzendorfer für die Drohne des Mödlinger Herstellers Apeleon entschieden, weil sie mit 150 Kilometern eine große Reichweite hat, vollelektrisch betrieben wird und eine Nutzlast von bis zu zehn Kilogramm hat.
Umsetzung innerhalb eines Jahres
In drei Pilotphasen will man nun Richtung Umsetzung gehen. Bis Ende 2024 bzw. Anfang 2025 soll dieses Ziel laut dem für die Landeskliniken zuständigen Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) erreicht werden. „Das bringt für alle Beteiligten enorme Vorteile, aber vor allem für die Patientinnen und Patienten,“ sagte Schleritzko bei einer Besichtigung des Hubschrauberlandeplatzes am Universitätsklinikum St. Pölten.