Fallschirmspringen-Meisterschaft in Wr. Neustadt
Weihrich
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Sport

Fallschirmelite zu Gast in Wiener Neustadt

Das Flugfeld in Wiener Neustadt gilt als Zentrum der besten heimischen Fallschirmspringer und war heuer Austragungsort der Österreichischen Meisterschaften. Mit spätsommerlichem Kaiserwetter durfte die heimische Elite bei perfekten Bedingungen an den Start gehen.

Über 25 Grad, Windstille und ein wolkenloser Himmel – so präsentierte sich Wiener Neustadt den Fallschirmsprungprofis bei der Österreichischen Meisterschaft, wo neben Nervenstärke und Mut auch Erfahrung und Disziplin gefragt waren. Egal ob in der Formation oder in den Solo-Bewerben – die Faszination liegt in der kompletten Schwerelosigkeit. „Es ist einfach das perfekte Gefühl von Freiheit“, fasste es der österreichische Meister im Speed-Skydiving 2022, Rainer Tuschl vom HFSV Wiener Neustadt, zusammen.

Heuer sprangen mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am zweiten Oktober-Wochenende um die Titel mit. Vergeben wurden diese in Disziplinen wie Vierer- und Achter-Formation, Freestyle und Freefly oder auch im schnellsten Bewerb „Speed“, wo aus 4.000 Meter Höhe abgesprungen wird, um dann mit Geschwindigkeiten von bis zu 450 km/h dem Boden entgegenzurasen.

Sprünge werden anhand von Videos ausgewertet

„Das passiert mit dem Kopf voran um so wenig wie möglich Luftwiderstand zu haben“, erklärte Chefschiedsrichter Arnold Hohenegger, der anhand der GPS-Daten der einzelnen Springer den Topspeed ermitteln kann. Auch die anderen Bewerbe werden erst nach den Sprüngen anhand der Videos der Helmkameras ausgewertet.

Meisterschaften im Fallschirmspringen

Das Flugfeld in Wiener Neustadt ist nicht nur ein militärischer Flugplatz, sondern auch ein Zentrum der besten Fallschirmspringer des Landes. Genau dort haben vor Kurzem die österreichischen Meisterschaften stattgefunden: in schwindelerregender Höhe und mit jeder Menge Spannung.

Um in diesem riskanten Sport auch die Sicherheit hochzuhalten, wird das Packen der Fallschirme mit höchster Sorgfalt durchgeführt. Obwohl der Reserveschirm statistisch nur einmal in 700 Sprüngen zum Einsatz kommt, müssen sich die Athletinnen und Athleten auf den Hauptschirm verlassen können. „Zusätzlich haben auch alle sogenannte Öffnungsautomaten, die den Reserveschirm bei Zwischenfällen in 225 Meter Höhe über Grund selbständig auslösen“, so Hohenegger.

1. OEFC Graz räumt groß ab

Große Gewinner in Wiener Neustadt waren die Sportler des 1. OEFC Graz aus der Steiermark. Der Verein gilt vor allem im Formationsspringen als der beste Verein Österreichs und wurde der Favoritenrolle gerecht. Die Grazer setzten sich erwartungsgemäß in der Achter-Formation, im Freefly, in der Zweier-Vertical-Formation und dank Reinhard Wiesenhofer auch im Speed-Bewerb durch.

In der Vierer-Formation ging der Titel an den HSV Red Bull Aerodynamix. Die Salzburger um Militär-Weltmeister Sebastian Graser ließen die Grazer als Zielsprungspezialisten hinter sich und feierten den ersten Meistertitel in dieser Disziplin. „Wir sind mit großen Zielen angereist und freuen uns, dass es geklappt hat. Wir haben gut trainiert und haben unseren Punkteschnitt verbessern können“, freute sich Graser, der mit seinem Team jetzt auch bei der nächsten Indoor-Meisterschaft den Titel holen will. 2024 steht außerdem die Weltmeisterschaft in Israel aktuell noch auf dem Programm.