In der Silvesternacht 2023 zündet der damals 16-jährige Tobias Messerer auf einem Sportplatz in Lichtenau im Waldviertel einen Riesen-Böller. Diesen hatte er zuvor in Tschechien gekauft und illegal nach Österreich gebracht. Der Böller explodiert in seiner Hand. Was folgt, ist ein mehrere Wochen langer Krankenhausaufenthalt. Der Zustand des Jugendlichen ist kritisch, die Ärztinnen und Ärzte sind sich nicht sicher, ob er überlebt.
Mittlerweile hat Messerer rund 30 Operationen hinter sich und kann über die Geschehnisse sprechen: „Wir haben damals noch nicht geglaubt, dass das Zünden von Böllern wirklich solche Verletzungen bringen kann“, sagt der Jugendliche. Der Böller zerstört seinen Unterarm, heute trägt er eine Armprothese, die ihn unterstützt. Sein rechtes Auge musste rekonstruiert werden, Herz und Lunge waren schwer verletzt.
Illegal in Tschechien gekauft
Als der Böller explodiert, kann der 16-Jährige noch nach Hilfe rufen, danach wird er bewusstlos. Erst im Krankenhaus realisiert er, was eigentlich passiert ist. „Es war ein harter Schlag ins Gesicht, als mir die Schwester die Nachricht überbracht hat, dass ich schwere Verletzungen habe und operiert worden bin.“ Auch heutzutage hat er noch einige Operationen vor sich.
Den Böller hatte Tobias Messerer bereits Ende November gemeinsam mit Freunden in Tschechien gekauft und illegal nach Österreich gebracht. Gleich nachdem die Jugendlichen von Tschechien heimkamen, starteten sie damit, die ersten Feuerwerkskörper zu zünden: „Uns hat es damals noch großen Spaß gemacht, aber nachdem wir das bei mir gesehen haben, wird das, glaube ich, keiner von meiner Freundesgruppe mehr angreifen.“
Tobias Messerer schildert die dramatischen Ereignisse in der Silvesternacht
„Von Böllern lasse ich die Hände“
Tobias Messerer hat aus dem Unfall, der sein Leben verändern sollte, Lehren gezogen und heute eine klare Botschaft an andere junge Menschen: „Beschäftigt euch nicht mit Böllern, geht lieber euren anderen Hobbys nach.“ Videos von seinem Unfall hat er auch auf Social Media gepostet, um andere vor den Gefahren zu warnen.
Dieses Jahr zu Silvester sehen seine Pläne jedenfalls anders aus: „Ich werde mich wahrscheinlich mit ein paar Freunden zusammensetzen, wenn mich meine Mutter lässt. Aber von Böllern lasse ich die Hände.“