In den Video- und Tonaufnahmen, die in der Vorwoche in der Gemeinde aufgenommen worden sein sollen, soll zu sehen und zu hören sein, wie mehrere Gäste sich in einem Wirtshaus gegenseitig beschimpfen – das berichten die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“). Unter den Beteiligten sei auch der Bürgermeister Johann Bauer. Laut den „NÖN“ soll man in den Audioaufnahmen „Klatschen der Watschen und diverse Drohungen“ hören. Diese seien aber nicht eindeutig einer Person zuzuordnen sein.
In einem Video, von dem die Online-Ausgabe der Tageszeitung „Österreich“ berichtet, ist ebenfalls zu sehen, wie Bauer mutmaßlich am selben Abend einen Mann mehrmals mit „Du Arschloch, Du“ beschimpft. In dem Video kommt es ebenfalls zu Handgreiflichkeiten zwischen Bauer und besagtem Mann.
Rücktritt Ende November
Laut Medienberichten gingen die Aufnahmen in der Gemeinde Schrattenberg in der Woche zuvor viral. Am Montag gab Bauer seinen Rücktritt als Bürgermeister bekannt. Auf Anfrage von noe.ORF.at sagt er: „Ja, es war eine dumme Geschichte. Aber, dass ich als Bürgermeister zurücktrete, war schon länger geplant. Schade, dass das jetzt mit dieser Geschichte im Zusammenhang steht“.
Wer ihm nachfolgen wird, „das müsse die Ortspartei entscheiden“, so Bauer weiter. Anfang Dezember soll der neue Bürgermeister gewählt werden. Es gebe jetzt aber noch einige Dinge zu klären, in den nächsten Tagen werde es zudem Gespräche im Ort und mit der Bezirks-ÖVP geben, so Bauer.
Der FPÖ kommt der Rücktritt Ende November jedenfalls zu spät. „Jemand, der so ein skandalöses Verhalten an den Tag legt, kann keinen einzigen Tag länger Bürgermeister sein und muss sofort zurücktreten“, befand Michael Schnedlitz, der Generalsekretär der Freiheitlichen, am Dienstag in einer Aussendung. FPÖ-Bundesrat Michael Bernard, gleichzeitig Obmann der Mistelbacher Bezirkspartei, ortete eine „halbherzige Ankündigung“ Bauers, die an „Dreistigkeit und Präpotenz nicht mehr zu überbieten“ sei.