Zu dem Unfall kam es am Montag kurz vor 17.00 Uhr auf einer Straße am Rande des Truppenübungsplatzes Allentsteig. Diese wird zwar vom Bundesheer betreut, sei jedoch auch für den zivilen Verkehr freigegeben, sagte Bundesheersprecher Michael Bauer gegenüber noe.ORF.at.
Der Panzer war einzeln unterwegs und auf dem Weg zur Kompanie, die weiter westlich, im Bereich Perweis, ihr Übungsgebiet bezogen hatte, teilte das Bundesheer mit. Es hätte dort das koordinierte Fahren der Panzerkompanie bei Nacht geübt werden sollen.
Panzer stürzte über Böschung
Der Panzer kam im Bereich der Seebrücke in Allentsteig von der Straße ab, das Kettenfahrzeug durchbrach das Brückengeländer und stürzte über die Böschung. Dabei wurde ein 24-jähriger Berufsunteroffizier eingeklemmt und kam ums Leben. Er befand sich während der Fahrt auf der Position des Kommandanten, hieß es vom Bundesheer.
Ein weiterer Berufssoldat sowie zwei Grundwehrdiener wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Sie wurden, nachdem sie psychologisch betreut wurden, Dienstagfrüh aus dem Spital entlassen.
Am Steuer des Panzers saß ein Grundwehrdiener. Ob ein menschlicher oder ein technischer Fehler zu dem Unfall geführt hatte, war Dienstagfrüh noch offen – die Ermittlungen zur Unfallursache mussten Montagabend wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen werden.
Zusammenarbeit mit Spezialisten des Bundesheers
Am Vormittag sollen die Beweise gesichert werden, das Kettenfahrzeug wird kriminaltechnisch untersucht. Die Polizei arbeite dabei mit den Spezialisten und Sachverständigen des Bundesheers zusammen, hieß es aus der Landespolizeidirektion. Das Bundesheer hat eine eigene Untersuchungskommission ins Waldviertel geschickt. Sie soll neben dem Unfallhergang auch beurteilen, ob interne Vorschriften verletzt wurden.
Wann der Panzer geborgen werden kann, ist ebenfalls noch unklar. Vorrang hätten zunächst die Ermittlungen der Polizei, sagte Bundesheersprecher Michael Bauer gegenüber noe.ORF.at. Nach Freigabe durch die Polizei wird der Kampfpanzer mit schweren Bergepanzern des Bundesheeres, zwei M88 und einem Greif, geborgen.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Krems ermittle wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, sagte Mediensprecher Franz Hütter am Dienstag auf Anfrage. Die Sicherstellung des Leopard-Panzers sei angeordnet worden.