Pokale der Preisverleihung
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Sport

Pilz und Dusek sind Sportler des Jahres

Am Donnerstag sind bei der Sportlounge 2023 in Grafenegg (Bezirk Krems) die besten niederösterreichischen Sportlerinnen und Sportler des Jahres gekürt worden. Kletter-Athletin Jessica Pilz und Snowboard-Crosser Jakob Dusek holten sich den Titel.

Auch heuer traf sich das „Who’s Who“ der niederösterreichischen Sportszene in der Reitschule in Grafenegg, um die besten Athletinnen und Athleten des Bundeslandes auszuzeichnen. Bei der 47. Auflage der Wahl, die von Niederösterreichs Sportjournalisten durchgeführt wurde, war ein enges Rennen zu erwarten, das in den Hauptkategorien am Ende eine Titelverteidigung und ein völlig neues Siegergesicht brachte.

Die Kletterweltmeisterin von 2018, Jessica Pilz aus Haag (Bezirk Amstetten), wurde nach 2019 und 2022 zum dritten Mal zu Niederösterreichs Sportlerin des Jahres gekürt. Die 26-Jährige zieht damit mit Kanutin Corinna Kuhnle und Skifahrerin Kathrin Zettel gleich, die beide ebenfalls drei Siege vorweisen können. Rekordhalterin ist Ski-Doppelolympiasiegerin Michaela Dorfmeister mit acht Titeln.

Pilz siegt vor Alexandri und Polleres

Heuer war an Pilz aufgrund einer starken Saison erneut kein Vorbeikommen. Sie eroberte bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz die Silbermedaille in der Kombination, qualifizierte sich damit auch für Olympia 2024 und beendete das Jahr mit ihrem ersten Gesamt-Weltcupsieg im Vorstieg. „Ich bin sehr stolz, dass ich schon so oft diese Auszeichnung entgegennehmen darf. Nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte ist 2023 doch noch sehr gut geworden. Das ist eine tolle Motivation für das Olympia-Jahr“, freute sich Pilz.

NÖ Sportler des Jahres 2023
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Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ), Jessica Pilz, Jakob Dusek und Klubobmann Jochen Danninger (ÖVP) bei der Sportlounge

Auf Platz zwei wurde Synchronschwimmerin Vasiliki Alexandri gewählt. Die 26-Jährige sicherte sich heuer in Japan ihre ersten beiden WM-Silbermedaillen im Solo. Dritte wurde Michaela Polleres vom Judoclub Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) nach WM-Silber in Doha und ihrem ersten Sieg auf Grand Slam-Ebene in Taschkent.

Auf Benjamin Karl folgt Jakob Dusek

Bei den Herren blieb die Trophäe im Lager der Snowboarder, wechselte dank Jakob Dusek aber von den Alpinen erstmals zu den Snowboard-Crossern. Der 26-jährige Herzogenburger (Bezirk St. Pölten) bekam nach seinem ersten WM-Titel im Frühjahr in Georgien die meisten Stimmen und löste damit Vorjahressieger Benjamin Karl ab.

„Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich die Bilder von der WM sehe. Es ist cool, dass gerade aus Niederösterreich so viele gute Snowboarder kommen. Das macht mich stolz“, kommentierte Dusek seinen Sieg. Für Sprinter Markus Fuchs reichte es nicht zum Premierentitel. Der Perchtoldsdorfer (Bezirk Mödling) sicherte sich als neuer österreichischer 100-Meter-Rekordhalter aber Platz zwei vor Sportschütze Alexander Schmirl, der es als Kleinkaliber-Dreistellungs-Weltmeister erstmals auf das Podest schaffte.

NÖ Sportler des Jahres 2023
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Generalsekretär Raiffeisenholding Clemens Niedrist, LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ), Stefan Owesny, Jessica Pilz, Jakob Dusek, Nico Haberl, Johannes Aigner, Gebietsleiter Niederösterreichische Versicherung Christian Wallner, Lena Pressler, Klubobmann Jochen Danninger (ÖVP)

Den Titel „Nachwuchssportlerin des Jahres“ holte sich erneut 400-Meter-Hürdenläuferin Lena Pressler. Die 22-Jährige überzeugte mit U23-EM-Bronze in Finnland und setzte sich vor Judo-Hoffnung Helene Schrattenholzer und Voltigier-U21-Weltmeister Philip Clement durch.

Johannes Aigner siegt vor Schwester Veronika

Auch im Para-Sport gelang dem sehbehinderten Ski-Ausnahmetalent Johannes Aigner die Titelverteidigung. Der Gloggnitzer (Bezirk Neunkirchen) triumphierte vor seiner Schwester Veronika Aigner. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und bin schon gespannt auf den kommenden Winter. Mit meinem neuen Guide Nico Haberl arbeite ich intensiv an der Abstimmung für die neue Saison“, blickte Johannes bereits nach vorne. 2023 holten die beiden Geschwister bei der WM in Spanien sechs Medaillen – jeweils zwei davon in Gold – und sicherten sich auch die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup. Dritter in dieser Kategorie wird Schwimmer Andreas Ernhofer.

Den Titel „Mannschaft des Jahres“ ließ sich das Synchronschwimmen-Duo Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri nicht nehmen. Wie auch Schwester Vasiliki fehlten die Maria Enzersdorferinnen (Bezirk Mödling) bei der Ehrung, stachen aber mit ihrem Weltmeistertitel in Japan Frauenfußball-Serienmeister St. Pölten aus. Jakob Dusek staubte gemeinsam mit der Scheibbserin Pia Zerkhold Rang drei ab und holte damit 2023 zwei Trophäen. Das Duo übertraf mit WM-Silber im Cross-Mixed-Bewerb die ebenfalls nominierten TTC Wr. Neustadt und Kegel-Champions-League-Sieger SK Neunkirchen.

Der für den Sport zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) gratulierte Donnerstagabend den Siegerinnen und Siegern: „Sie alle haben in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bewiesen, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören und sich diese Auszeichnungen absolut verdient haben“, so Landbauer. Mit ihren außergewöhnlichen Leistungen seien sie großartige Vorbilder, „insbesondere für unsere jungen Generationen“.

Sportlegenden Schlager und Stocher geehrt

Um an historische Leistungen und Erfolge niederösterreichischer Spitzensportler zu erinnern, wurden traditionell auch wieder Sportlegenden geehrt. Werner Schlager und Franz Stocher verewigten sich mit ihren Handabdrücken und ihrer Unterschrift auf zwei Legendenplatten.

Diese werden beim Zugang zum Sportzentrum Niederösterreich in St. Pölten verlegt. Tischtennisspieler Schlager wurde 2003 in Paris Weltmeister und auch die Nummer eins der Weltrangliste. Radrennfahrer Stocher wurde vor 20 Jahren Weltmeister im Punktefahren des Bahnradsports. Zudem nahm er fünfmal an Olympischen Spielen teil.

Jugendtrainer Owesny für sein Ehrenamt ausgezeichnet

Zum zweiten Mal nach 2019 gab es bei der Sportlounge auch eine Sonderkategorie, die das Ehrenamt würdigt. Im Fokus standen dieses Mal Personen, die ehrenamtlich im Nachwuchsbereich eines niederösterreichischen Sportvereins engagiert sind und Dank ihres Engagements einen wertvollen Beitrag leisten, um junge Generationen für den Sport zu begeistern.

Der Sieg bei dieser Online-Publikumswahl ging an Stefan Owesny vom FK Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha). Der Jugendtrainer arbeitet beinahe täglich für seinen Verein und wurde stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen im Bundesland mit einem Pokal ausgezeichnet.