Erste Teichranger ausgebildet
LK NÖ/Georg Pomassl
LK NÖ/Georg Pomassl
Chronik

Erste „Teichranger“ ausgebildet

Im Jahr 2000 wurde in Niederösterreich die „Schule am Bauernhof“ eingeführt. Seither wurden rund 260.000 Kinder geschult. Nun wird das Angebot um die Teichwirtschaft erweitert, erste „Teichrangerinnen“ und „Teichranger“ wurden bereits ausgebildet.

Bei der „Schule am Bauernhof“ informieren Bäuerinnen und Bauern über das Leben und Arbeiten am Bauernhof. Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche lernen, wie und wo Lebensmittel hergestellt werden, damit sie später nachhaltige Konsumentscheidungen treffen können.

Mit diesem Jahr wurde das Exkursions- und Unterrichtsangebot der Landwirtschaftskammer Niederösterreich erweitert. Künftig ist auch ein Besuch bei der heimischen Teichwirtschaft möglich. Dabei soll es um die Lebensmittelproduktion und die damit verbundenen Klima- und Ökosystemdienstleistungen gehen. „Mehr über die Teiche und die Teichwirtschaft zu wissen, heißt auch, sie besser zu erhalten und wertzuschätzen“, so Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Erste Teichranger ausgebildet
LK NÖ/Georg Pomassl
Künftig können Kinder und Jugendliche die Teichwirtschaft besuchen

Gemeinsam mit der KLAR! Region Waldviertel Nord und dem NÖ Teichwirteverband hat die Landwirtschaftskammer den Zertifikationslehrgang „Teichranger:in“ konzipiert – eine in Österreich einzigartige Ausbildung, betont Wagner. Im März wurde der erste Kurs gestartet, die ersten 15 Absolventinnen und Absolventen schließen die Ausbildung dieser Tage ab. Ab sofort gibt es nun Führungen an Teichen mit fachlich und pädagogisch geschulten Rangers.

„Jedes Kind soll einmal auf einem Bauernhof gewesen sein“

Essgewohnheiten werden bereits im Kindesalter geprägt, eine frühe Schulung ist daher wichtig. „Um hinter die landwirtschaftlichen Kulissen zu blicken und den Weg der Lebensmittel zu erforschen, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, schon den Jüngsten unserer Gesellschaft einen praxisnahen Einblick zu geben. Den Kindern sollen so die vielfältigen Aspekte der heimischen Landwirtschaft und ein bewusstes Konsumverhalten nähergebracht werden“, so Wagner zum Konzept.

Jedes Kind solle in seiner Schullaufbahn zumindest einmal auf einem Bauernhof gewesen sein, um „später reflektierte, umweltbewusste Konsumentscheidungen“ zu treffen, sagt Wagner. Damit die Schülerinnen und Schüler den Bauernhöfen tatsächlich einen Besuch abstatten, spiele auch die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer eine wesentliche Rolle, so Wagner: „Jede angehende Lehrkraft sollte während der pädagogischen Ausbildung zumindest einmal Kontakt zu einem Bauernhof gehabt haben.“ Die Landwirtschaftskammer stellt deshalb in der Aus- und Weiterbildung an pädagogischen Hochschulen das agrarpädagogische Angebot vor.

Seit dem Start der „Schule am Bauernhof“ in Niederösterreich im Jahr 2000 wurden rund 260.000 Kinder bei etwa 13.000 Führungen geschult. Zu Beginn waren 75 Betriebe dabei, mittlerweile sind es 176 Anbieterinnen und Anbieter.