Bahnsteig am Bahnhof St. Pölten im Herbst mit ÖBB Zug
ORF/Julia Freytag
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Verkehr

Zugausfälle: Landbauer kritisiert ÖBB

Der für den Verkehr zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) hat am Freitag anlässlich der neuen Fahrplanpräsentation heftige Kritik an den ÖBB geübt. Immer wieder komme es zu Ausfällen, Verspätungen und Überlastungen, so Landbauer.

„Die ÖBB hat ein Problem mit ihrer Qualitätsperformance und hinkt bei den Beförderungsleistungen hinterher", kritisierte Landbauer in einer Aussendung. Auf den Hauptachsen in Niederösterreich komme es immer wieder zu denselben Problemen.

Als Beispiele für die „vielen Störungen der letzten Wochen“ nannte Landbauer Ausfälle von REX-Zügen auf der Südbahn-Achse, wo die darauffolgenden Züge mit nur drei Wagen statt fünf bis sechs Wagen gefahren sein sollen. „Das führt zu maßlos überfüllten Zügen, in die sich die Fahrgäste hineinquetschen müssen oder gar keinen Platz mehr finden“, so der für den Verkehr zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter.

„Keine Einzelfälle“

Ebenso auf der Weststrecke komme es immer wieder zu Verspätungen und Anschlussproblemen in Tullnerfeld, St. Pölten oder Pöchlarn (Bezirk Melk), auf der Franz-Josefs-Bahn wegen Zugausfällen zu Wartezeiten von bis zu zwei Stunden für Schüler und Pendler, kritisierte Landbauer.

„Das sind alles keine Einzelfälle. Es ist umso ärgerlicher, wenn es bei der ÖBB am Problembewusstsein mangelt und Zugausfälle wie Verspätungen immer heruntergespielt werden." Er pochte darauf, dass das, was Niederösterreich bezahle, auch geleistet werde.

ÖBB verweisen auf Pünktlichkeitswert von 96 Prozent

Von den ÖBB hieß es am Freitag auf Nachfrage von noe.ORF.at, dass es aufgrund verschiedener Einflüsse wie technischer Gebrechen, Bauarbeiten oder höherer Gewalt zu ungeplanten Zugausfällen und Verspätungen kommen könne, wofür man sich bei den Reisenden entschuldige.

Zudem würden auch die ÖBB, wie andere Unternehmen, die Auswirkungen der Krisen spüren. So könnte zum Teil die Fahrzeugverfügbarkeit nicht in der gewohnten Qualität gewährleistet werden, da sich die Wartungszeiten oftmals wegen Lieferengpässen notweniger Ersatzteile verlängern würden. „Die ÖBB unternehmen selbstverständlich ihr Möglichstes, um die Qualitätsmängel zu beheben, damit es wieder zu einer Stabilisierung kommt“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Zudem verwies das Unternehmen darauf, dass bei den Bahnstrecken in Niederösterreich die Pünktlichkeitswerte 2023 im Durchschnitt bei 96 Prozent liegen würden und „die ÖBB damit eine der pünktlichsten Bahnen Europas sind“.