Vier Jahre dauert die Ausbildung zur Uhrmacherin oder zum Uhrmacher an der Berufsschule in Karlstein. Etwa 65 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Fachrichtung. In der Ausbildung wird ausgehend von der traditionellen Kunst des Uhrmachers eine Pendeluhr angefertigt und gegen Ende der Ausbildung mit Computern und neuesten elektronischen Messgeräten an modernsten mechanischen Chronografen und Uhren gearbeitet.
Das Handwerk ist nach wie vor gefragt, neben modernen Funk- und Quarzuhren werden insbesondere für die Herstellung komplizierterer Kunstwerke nach wie vor Fachkräfte benötigt. Seit bereits 150 Jahren werden diese jetzt schon in Karlstein ausgebildet.
Die Ausbildungsstätte nahe der tschechischen Grenze ist die einzige ihrer Art in ganz Österreich – die Uhrmacherinnen und Uhrmacher aus Karlstein seien weltweit anerkannt, heißt es von der Schule. Die Berufschancen stünden europaweit gut. Die Absolventinnen und Absolventen sind als Gesellen, Fachverkäuferinnen, Werkstättenleiter, Geschäftsführerinnen, Heimmeister und selbstständige Geschäftsleute tätig.
Auch Zukunftsthemen werden in Karlstein unterrichtet
Neben der Bundesberufsschule für Uhrmacherinnen und Uhrmacher gibt es auch eine Fachschule, die sich vor allem auf die Restauration alter Uhren spezialisiert. Wie einzigartig dieses Angebot ist, zeigt sich auch an der Herkunft der Schülerinnen und Schüler: Sie kommen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus dem Ausland, von Südtirol über England bis hin zu Japan.
Neben dem alten Handwerk und der Restauration werden in Karlstein auch aktuelle Fragestellungen im Unterricht behandelt: Seit 30 Jahren gibt es eine HTL für Mechatronik und Automatisierungstechnik. Themen wie erneuerbare Energie, Gebäude- und Umwelttechnik, aber auch künstliche Intelligenz stehen in den Lehrplänen. Derzeit besuchen etwa 100 Jugendliche die HTL.