Politik

Grafenwörth: Riedl kritisiert Mikl-Leitner

Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth (Bezirk Tulln), übt rund um die umstrittenen Grundstücksdeals Kritik an ÖVP-Parteikollegin und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie habe mit ihren Aussagen „politisch motivierte Hasskampagnen“ befeuert, so Riedl.

Die niederösterreichische Landeshauptfrau hatte im Sommer eine „sehr schlechte“ Optik bei Grundstücksgeschäften Riedls geortet. „Mikl-Leitners Aussagen haben die politisch motivierten Hasskampagnen, die bis in die Familien und bis hin zu Morddrohungen reichen, befeuert“, sagte der Bürgermeister zur „Kronen Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

„Wenn sie einen Sachverhalt beurteilen will, soll sie diesen zuerst prüfen lassen“, meinte Riedl in Richtung der ÖVP-Landesparteiobfrau. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger habe 2021 und der grüne Vizekanzler Werner Kogler im Sommer 2023 „nach Disputen mit mir zum Thema Bodenverbrauch gezielt gegen mich mobilgemacht“, sagte er weiters in dem Interview.

Laut Riedl alle Vorgänge transparent

„Wesentlich ist, dass in meinem Fall alle Vorgänge transparent abgelaufen sind, der Gemeinderat stets die vollen Informationen hatte und ich in absolut keiner Weise gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen habe“, hielt Riedl fest. Der ÖVP-Politiker hat seine Funktion als Gemeindebund-Präsident ruhend gestellt. Auf die Frage, ob er dieses Amt niederlegen werde, meinte er: „Mir ist wichtig, dass ich all diese Lügengeschichten aufklären kann. Erst danach werde ich entscheiden, was ich tun werde.“

Das Projekt „Sonnenweiher“ in Grafenwörth, das in Medien als „Mini-Dubai des Weinviertels“ bezeichnet wurde, umfasst mehr als 200 Häuser um einen Foliensee. Riedl soll laut Berichten mit dem Verkauf von Grundstücken mehr als eine Million Euro verdient haben, im Sommer wurden weitere Geschäfte bekannt. Das Bauvorhaben soll unter anderem durch Umwidmungen ermöglich worden sein.