Schleifer bei der Arbeit
Pixabay/Janno Nivergall
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Wirtschaft

Industrie blickt mit Sorge Richtung Winter

Inflation und Energiepreise trüben die Aussichten der heimischen Industrie. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) glauben nur zwei Prozent der Betriebe an eine Besserung bis zum Frühjahr.

Bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage sind die Angaben der 38 befragten Unternehmen mit insgesamt 22.413 Beschäftigten noch gespalten: Etwa ein Drittel bewertet diese mit „gut“, ein Drittel mit „befriedigend“ und ein Drittel mit „schlecht“. Insgesamt sei der Wert leicht gestiegen, auch die Auftragslage habe sich verbessert, berichtete die IV NÖ in einer Aussendung.

IV-Konjunkturbarometer

Das Konjunkturbarometer erfasst das Geschäftsklima der Industriebetriebe als Mittelwert zwischen der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten. Es ist heuer zum dritten Mal in Folge auf -21 Punkte gesunken und ist somit bisher im Jahr 2023 noch nie gestiegen.

Beim Ausblick auf die kommenden sechs Monate überwiegt jedoch der Pessimismus: Nur zwei Prozent der Befragten erwarten eine günstigere Geschäftslage bis zum Frühjahr, 54 Prozent gehen von einer „gleichbleibenden“ Situation aus, 44 Prozent rechnen mit einer deutlichen Verschlechterung und werden vermutlich Produktionskapazitäten und Personalstand senken.

Inflation und Energiepreise größte Probleme

Die hohe Inflation wird als besonders große Herausforderung genannt. „Nur mit effektiven und raschen Maßnahmen, wie einer Reduktion der Energiepreise könnten wir die Rezession der Industrie in den meisten Branchen noch abfangen“, wird IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer zitiert.

Bei den Auslandsaufträgen bewertet hingegen fast die Hälfte der Betriebe die Lage als „gut“. Die Industriellenvereinigung leitet auch daraus einen Appell an die Politik ab: „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe ist durch die hohe Inflation und zu hohe Lohnabschlüsse massiv gefährdet“, man müsse nun „rasch reagieren, um den Wohlstand und die Arbeitsplätze im Land zu sichern“. Vor allem die hohen Energiepreise würden die Unternehmen zum Abwandern zwingen, so Salzer.